Rund um die sogenannte „Baumscheibe“ – also den offenen Bodenbereich rund um den Stamm – ranken sich viele Gartentipps und Pflegehinweise. Doch nicht alles, was in Foren und Nachbarsgärten erzählt wird, hat Hand und Fuß. In diesem Beitrag räumen wir mit typischen Mythen auf und zeigen dir, wie du die Baumscheibe richtig pflegst, um deinen Bäumen wirklich etwas Gutes zu tun.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Baumscheibe und warum ist sie wichtig?
Die Baumscheibe ist der offene Bodenbereich direkt um den Stamm eines Baumes, meist mit einem Radius von 30 bis 100 cm, je nach Größe des Baumes. Sie ist wichtig, weil:
- Wurzeln hier Luft und Wasser aufnehmen.
- Mechanische Beschädigungen (z. B. durch Rasenmäher) verhindert werden können.
- Sie sich hervorragend für ökologisch wertvolle Unterpflanzungen eignet.
Die 5 häufigsten Mythen – und was wirklich dahinter steckt
Mythos 1: „Rasen bis an den Stamm sieht gepflegt aus.“
Falsch: Rasen konkurriert mit dem Baum um Wasser und Nährstoffe. Außerdem steigt die Gefahr von Wurzelverletzungen durch das Mähen.
Mythos 2: „Eine dicke Mulchschicht ist immer gut.“
Nicht ganz richtig: Rindenmulch kann bei jungen Bäumen zu Stickstoffentzug führen. Besser sind Laubmulch oder Kompost – in Maßen.
Mythos 3: „Blumen rund um den Stamm schaden dem Baum.“
Falsch: Solange du flachwurzelnde, konkurrenzarme Pflanzen wie Walderdbeeren, Frauenmantel oder Beinwell wählst, profitiert sogar das Mikroklima.
Mythos 4: „Die Baumscheibe muss im Herbst sauber geharkt werden.“
Nicht nötig: Laub schützt die Bodenorganismen und zersetzt sich zu wertvollem Humus.
Mythos 5: „Ein Gießring ist überflüssig.“
Kommt drauf an: Gerade bei jungen Bäumen hilft ein Gießring, das Wasser gezielt in die Tiefe zu bringen – besonders in trockenen Sommern.
So pflegst du deine Baumscheibe richtig
- Halte einen offenen Bereich von mindestens 50 cm um den Stamm frei.
- Mulche mit Laub, Rasenschnitt (angetrocknet) oder reifem Kompost.
- Gieße bei Trockenheit direkt in den Wurzelbereich.
- Pflanze bodendeckende Wildstauden, wenn du es grün und nützlich möchtest.
📝 Tipp: Verwende keine schweren Steine oder Platten – sie verdichten den Boden und verhindern Luftaustausch.
Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
Fehler | Besser so lösen |
Rindenmulch direkt am Stamm | Abstand von 10–15 cm lassen |
Düngung mit Blaukorn | Besser: Kompost oder organischer Dünger |
Wurzeln abstechen beim Rasenmähen | Baumscheibe dauerhaft offen halten |
Bonus: Ideen zur naturnahen Gestaltung
Warum nicht die Baumscheibe als kleines Biotop nutzen?
- Für Insekten: Lavendel, Thymian, Katzenminze.
- Für Kinder: Erdbeeren oder essbare Blüten wie Kapuzinerkresse.
- Für die Biodiversität: Wilde Möhre, Glockenblumen, Vergissmeinnicht.
Zusammenfassung
Baumscheiben sind mehr als nur „nackter Boden“ – sie sind wichtige Lebensräume für Bodenorganismen und ein direkter Versorgungsbereich für den Baum. Wer typische Mythen kennt und vermeidet, schützt die Gesundheit seiner Bäume langfristig und kann den Bereich sogar kreativ und naturnah gestalten.
Du bist gefragt
„Hast du eine Baumscheibe im Garten? Dann probiere doch mal eine ökologische Gestaltung mit Wildstauden – dein Baum (und die Insekten) werden es dir danken!“
Bildquellen
- Mythen-Baumscheibe: Erde und Ernte