Du stapelst Hühnerfutter im Keller, lagert Getreide im Schuppen oder bewahrst Vogelfutter in der Speisekammer auf – und plötzlich sind sie da: kleine Nagespuren, verstreute Körner, ein unangenehmer Geruch. Mäuse und Ratten riechen Vorräte auf Dutzende Meter und zwängen sich durch winzige Spalten. Plastik ist für sie kein Hindernis, und ein offener Sack lädt zum Buffet. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Behältern, ein paar baulichen Kniffen und cleverer Fütterungstechnik bleiben die Nager draußen. In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Futter und Körner lagern mäusesicher kannst – ohne Chemie, ohne Fallen, nur mit System.
Inhaltsverzeichnis
Warum Plastik keine Lösung ist
Viele lagern Futter in Kunststofftonnen oder lassen es gleich im Original-Plastiksack. Das Problem: Mäuse nagen sich mühelos durch weiches Plastik. Ihre Schneidezähne wachsen ein Leben lang und müssen ständig abgenutzt werden – Kunststoff ist dafür ideal. Selbst dickwandige Eimer aus Polypropylen halten einem entschlossenen Nager nur ein paar Nächte stand. Das Ergebnis sind Löcher, verschüttetes Futter und kontaminierte Vorräte. Ratten schaffen sogar härtere Materialien, wenn sie genug Zeit haben. Deshalb brauchst du Behälter, die mechanisch nicht zu knacken sind.
Metall und Glas: Die einzigen sicheren Materialien

Wenn du Hühnerfutter lagern willst oder größere Mengen Getreide aufbewahrst, führt kein Weg an Metall oder Glas vorbei. Metalltonnen mit Deckel sind robust, nagesicher und halten auch Ratten stand. Achte auf einen Deckel mit Gummiring oder Silikondichtung – nur so wird der Behälter wirklich luftdicht und geruchsneutral. Verzinkte Stahltonnen gibt es in allen Größen, von 30 bis 120 Liter. Für kleinere Mengen eignen sich Bügelgläser mit Gummidichtung. Die sind transparent, sodass du den Füllstand auf einen Blick siehst, und absolut nagesicher. Edelstahlbehälter mit Klappdeckel sind eine Alternative, wenn Platz und Budget passen. Wichtig: Der Deckel muss fest schließen, sonst hilft das beste Material nichts.
Spaltmaße und bauliche Abdichtung

Selbst die beste Metalltonne bringt wenig, wenn die Maus durch die Wand spaziert. Hausmäuse zwängen sich durch Spalten ab etwa sechs bis sieben Millimeter – das entspricht der Dicke eines Bleistifts. Jungmäuse schaffen sogar sechs Millimeter. Ratten brauchen etwas mehr Platz, aber auch sie nutzen überraschend kleine Öffnungen. Kontrolliere deshalb alle Rohrdurchführungen, Türspalten und Mauerrisse im Lagerraum. Wenn du Mäuselöcher abdichten willst, verwende Stahlwolle oder feinmaschiges *Drahtgitter – beides lässt sich nicht durchnagen. Stopfe die Wolle fest in den Spalt und verputze oder verfuge darüber. Silikonfugen oder Bauschaum allein reichen nicht, die nagen Mäuse durch. Bodenspalten unter Türen kannst du mit Bürstendichtungen oder Metallschienen abdichten. Ein gründlicher Rundgang mit Taschenlampe lohnt sich.
Raumklima: Kühl, trocken, gut belüftet
Nager mögen es warm und versteckt, aber noch wichtiger ist die Feuchtigkeit. Ab 60 Prozent Luftfeuchte steigt das Risiko für Schimmel und Vorratsmilben dramatisch, und auch Körner beginnen zu schwitzen. Vorratsmilben vermehren sich besonders gern, wenn die Substratfeuchte über 14 Prozent liegt – das ist bei unsachgemäß gelagertem Getreide schnell erreicht. Ein einfaches Hygrometer im Vorratsraum hilft dir, das Klima im Blick zu behalten. Ideal sind Temperaturen unter 15 Grad und eine Luftfeuchte zwischen 40 und 50 Prozent. Lüfte regelmäßig, aber vermeide Zugluft direkt über den Tonnen. Keller und Scheunen sind oft zu feucht – dann hilft ein Entfeuchter oder du lagerst lieber im kühlen, trockenen Dachboden. Dunkle Räume sind besser als helle, weil Licht Vitamine abbaut und Schädlinge anzieht.
Aufstellung: Abstand ist Pflicht

Stell Metalltonnen niemals direkt auf den Boden oder an die Wand. Mäuse klettern und nutzen jede Deckung. Lagere Behälter mindestens zehn bis 15 Zentimeter über dem Boden – auf Holzklötzen, Europaletten oder stabilen Regalen. So kannst du darunter kehren und siehst sofort, ob sich Kot oder Körner ansammeln. Halte außerdem zehn Zentimeter Abstand zur Wand. Das verhindert, dass Nager sich hinter den Tonnen verstecken, und erleichtert die Kontrolle. Verschüttetes Futter sofort aufkehren – jedes Krümel ist eine Einladung. Wenn du mehrere Tonnen nebeneinander stellst, lass zwischen ihnen ebenfalls ein paar Zentimeter Platz. Das verbessert die Luftzirkulation und du erkennst Probleme früher.
Fütterungstechnik: Kein Dauerbuffet

Draußen sollte Futter nur kurz verfügbar sein. Füll morgens die Menge, die deine Hühner oder Vögel bis zum Abend brauchen, und räum Reste weg. Offene Näpfe locken nachts Mäuse und Ratten an. Besonders clever sind Futterautomaten mit Trittklappe – die öffnen sich nur unter dem Gewicht eines Huhns und bleiben für Nager verschlossen. Modelle aus verzinktem Blech sind wetterfest und robust. Achte darauf, dass die Klappe leichtgängig ist, sonst meiden scheue Hennen den Automaten. Für Wildvögel gibt es ähnliche Systeme mit Gewichtsauslösung. Wenn du nachts füttern musst, weil Tiere im Stall sind, stell sicher, dass kein Futter verschüttet wird und die Näpfe fest stehen.
Bestandsmanagement: Klein, frisch, kontrolliert
Kauf Futter in kleineren Gebinden, die du innerhalb weniger Wochen verbrauchst. Große Säcke sind günstiger, aber wenn sie monatelang stehen, steigt das Risiko für Schädlinge. Beschrifte Tonnen mit Einfülldatum und arbeite nach dem First-In-First-Out-Prinzip: Was zuerst rein kam, wird zuerst verfüttert. Kontrolliere Vorräte regelmäßig – öffne die Tonne, rieche am Futter und sieh nach Gespinsten, Kot oder Klumpen. Befallene Chargen sofort entsorgen, nicht kompostieren. Reinige leere Behälter mit heißem Wasser und einem Schuss Essig, bevor du neues Futter einfüllst. Schränke und Regale feucht auswischen, Ritzen aussaugen. Sauberkeit ist die beste Prävention.
Kurzzeit-Schädlingsstopp bei Körnern
Wenn du den Verdacht hast, dass Getreide oder Körner bereits Eier oder Larven von Vorratsschädlingen enthalten – etwa nach dem Kauf im Sommer – kannst du portionsweise tiefkühlen. Pack die Körner in dichte Gefrierbeutel und leg sie für mindestens drei Tage in die Truhe bei minus 18 Grad. Das tötet Entwicklungsstadien ab. Danach muss das Gefriergut langsam auf Raumtemperatur kommen und absolut trocken gelagert werden, sonst bildet sich Kondenswasser und Schimmel droht. Diese Methode ist kein Ersatz für richtige Lagerung, aber ein sinnvoller Startstopp bei Neukäufen. Für Langzeitlagerung reicht Einfrieren allein nicht – dann brauchst du wieder dichte Tonnen und kontrolliertes Raumklima.
Praxis-Checkliste für mäusesichere Lagerung
Fass die wichtigsten Schritte zusammen, bevor du loslegst. Erstens: Raum vorbereiten – kühl, trocken, Luftfeuchte unter 60 Prozent, Hygrometer aufhängen. Zweitens: Behälter wählen – Metalltonne mit Deckel und Gummiring oder Bügelgläser, kein Plastik. Drittens: Abdichtung prüfen – alle Spalten ab sechs bis sieben Millimeter mit Stahlwolle oder *Drahtgitter schließen, Türspalten dichten. Viertens: Aufstellung planen – zehn bis 15 Zentimeter über Boden, zehn Zentimeter Abstand zur Wand, verschüttetes Futter sofort kehren. Fünftens: Fütterung anpassen – kein Dauerbuffet, Trittklappe nutzen, Reste abends entfernen. Sechstens: Kontrolle und Reinigung – regelmäßig Tonnen öffnen, nach Kot und Gespinsten suchen, befallene Chargen entsorgen, Behälter vor Neubefüllung reinigen. Mit dieser Checkliste hast du ein solides System, das Mäuse draußen hält und deine Vorräte schützt.
FAQ
Reicht eine normale Kunststofftonne mit Deckel?
Nein. Mäuse nagen sich durch handelsüblichen Kunststoff. Nur Metall oder Glas sind nagesicher.
Wie groß sollte die Metalltonne sein?
Das hängt von deinem Bedarf ab. Für zehn Kilogramm Hühnerfutter reichen 30 Liter, für größere Mengen Getreide sind 60 bis 120 Liter sinnvoll. Wähl lieber mehrere kleine Tonnen als eine riesige – so kannst du verschiedene Futtermittel trennen und hast bessere Kontrolle.
Kann ich Futter im Originalsack lassen?
Nur wenn der Sack in einer dichten Metalltonne steckt. Papiersäcke und Plastikbeutel sind für Mäuse kein Hindernis.
Was mache ich, wenn Mäuse schon da sind?
Erst die Futterquelle entfernen oder sichern, dann Fallen aufstellen oder professionelle Schädlingsbekämpfung holen. Ohne Nahrung verschwinden Mäuse meist von selbst. Abdichtung und Behälter parallel verbessern.
Wie oft muss ich kontrollieren?
Einmal pro Woche Tonnen öffnen, riechen, nach Kot und Gespinsten suchen. Bei geschlossenen Metallbehältern reicht auch alle zwei Wochen, wenn der Raum trocken ist.
Helfen Ultraschallgeräte gegen Mäuse?
Die Wirkung ist umstritten und nicht dauerhaft. Mäuse gewöhnen sich an Ultraschall. Mechanische Abdichtung und dichte Behälter sind zuverlässiger.
Muss ich auch im Winter auf Feuchtigkeit achten?
Ja. Kalte Luft speichert weniger Feuchtigkeit, aber wenn du von draußen Säcke in einen warmen Raum trägst, kann Kondenswasser entstehen. Lass Ware akklimatisieren und messe die Luftfeuchte.
Kann ich Getreide auch in einem ungeheizten Raum lagern?
Ungeheizt ist sogar ideal, solange es trocken bleibt. Kälte verzögert Schädlinge. Nur extreme Temperaturschwankungen mit Kondenswasser sind problematisch.
Wie lange hält sich Futter in Metalltonnen?
Bei kühler, trockener Lagerung mehrere Monate bis über ein Jahr – abhängig von der Zusammensetzung. Körner halten länger als pelletiertes Futter mit Fett. Regelmäßige Kontrolle bleibt wichtig.
Sind Bügelgläser auch für große Mengen sinnvoll?
Für kleinere Chargen bis fünf Kilogramm ja. Für größere Mengen sind Metalltonnen praktischer und günstiger. Glas eignet sich gut für Probierkäufe oder selten genutztes Futter.
Fazit
Futter und Körner lagern mäusesicher ist keine Hexerei – es braucht nur die richtigen Behälter, ein bisschen Bauphysik und klare Routinen. Metalltonne mit Deckel statt Plastik, Spalten ab sechs Millimeter abdichten, Raum kühl und trocken halten, Tonnen erhöht und mit Abstand stellen, Futter nur kurz verfügbar machen und regelmäßig kontrollieren. Mit diesem System bleiben Mäuse draußen, deine Vorräte sauber und du sparst dir Ärger und Verluste. Leg heute los – ein Hygrometer und eine gute Metalltonne sind der erste Schritt. Mehr Tipps zu Lagerung und Vorratshaltung findest du hier im Blog.
Bildquellen
- Metalltonne mit Gummidichtung: Erde und Ernte
- Stahlwolle: Erde und Ernte
- Zwei Metalltonnen: Erde und Ernte
- Futterautomat: Erde und Ernte
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