Wann sind Kartoffeln erntereif? So erkennst du den perfekten Zeitpunkt

Die Kartoffelernte ist für viele Gärtner der Höhepunkt der Gartensaison. Doch wann ist eigentlich der richtige Moment gekommen, um die Knollen aus der Erde zu holen? Wer zu früh oder zu spät erntet, riskiert Ertragseinbußen oder Qualitätsverluste. In diesem Beitrag erfährst du, wann Kartoffeln reif sind, worauf du bei der Ernte von Frühkartoffeln und Lagerkartoffeln achten musst – und wie du deine Ernte richtig lagerst.


Warum ist der richtige Erntezeitpunkt bei Kartoffeln so wichtig?

Kartoffeln durchlaufen einen klaren Entwicklungszyklus. Wird zu früh geerntet, bleiben die Knollen klein und unreif – mit dünner, leicht verletzlicher Schale. Das mindert nicht nur den Geschmack, sondern auch die Haltbarkeit. Wer zu lange wartet, riskiert dagegen Keimansätze oder Überreife: Die Schale wird hart, das Aroma leidet und die Knollen verlieren an Qualität.

Ziel ist es, den optimalen Erntezeitpunkt zu finden – je nach Sorte und Verwendungszweck.


Wann kannst du Frühkartoffeln ernten?

Frühkartoffeln mit zarter Schale werden mit Grabegabel geerntet – das Kraut ist noch grün.

Frühkartoffeln wie Annabelle, Sieglinde oder Solist gehören zu den beliebtesten Sorten für den frühen Genuss. Sie werden nicht zur Lagerung, sondern direkt zum Verzehr angebaut.

  • Erntezeitpunkt: Etwa 8 bis 12 Wochen nach dem Pflanzen, meist ab Ende Juni bis Mitte Juli – abhängig vom Standort und Wetter.
  • Merkmale: Das Kraut ist noch grün, die Knollen haben eine dünne, zarte Schale, die sich leicht abreiben lässt.
  • Lagerung: Frühkartoffeln sind nicht lagerfähig. Sie sollten möglichst frisch gegessen werden.

Tipp zur Kontrolle

Hebe vorsichtig eine Pflanze mit einer Grabegabel an und prüfe die Größe der Knollen. Sind sie ausreichend groß, kann geerntet werden – am besten bei trockenem Wetter.


Woran erkennst du reife Lagerkartoffeln?

Abgestorbenes Kartoffelkraut – sicheres Zeichen für erntereife Lagerkartoffeln.

Lagerkartoffeln sind spätere Sorten wie Linda, Quarta, Laura oder Agria. Sie eignen sich besonders gut zur Einlagerung über den Herbst und Winter.

  • Reifezeit: Zwischen 16 und 20 Wochen nach dem Pflanzen, meist ab Ende August bis Oktober.
  • Sicheres Zeichen: Das Kartoffelkraut ist vollständig abgestorben und eingetrocknet.
  • Schalentest: Reibe mit dem Daumen über die Schale. Ist sie fest und löst sich nicht, sind die Knollen reif.

Warum das Wetter eine Rolle spielt

Ernte die Kartoffeln an einem trockenen Tag, damit sie ohne Schäden abtrocknen können. Nasse Knollen neigen schneller zu Fäulnis bei der Lagerung.


Anleitung zur Kartoffelernte: So gehst du richtig vor

Die eigentliche Ernte ist schnell gemacht – mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen:

1. Werkzeug

Nutze eine Grabegabel oder Handschaufel, um die Erde vorsichtig zu lockern. Spaten sind ungeeignet, da sie die Knollen verletzen können.

2. Sorgfältig graben

Stich etwa 30 cm vom Kraut entfernt in den Boden und heble die Pflanze samt Knollen vorsichtig nach oben. So vermeidest du Beschädigungen.

3. Beschädigte Knollen aussortieren

Verletzte oder angefaulte Kartoffeln nicht einlagern – sie verderben schnell und können andere Knollen infizieren.


Kartoffeln richtig lagern: So halten sie monatelang

Getrocknete Kartoffeln in Jutesäcken – ideal gelagert im dunklen, kühlen Raum.

Die Haltbarkeit deiner Ernte hängt maßgeblich von den Lagerbedingungen ab. Besonders Lagerkartoffeln benötigen ein geeignetes Klima:

1. Abtrocknen lassen

Nach der Ernte die Knollen einige Stunden an einem schattigen, luftigen Ort trocknen lassen. So verdunstet Feuchtigkeit, und kleinere Schalenverletzungen schließen sich.

2. Geeigneter Lagerplatz

Kartoffeln lieben es:

  • Dunkel – Licht fördert die Bildung von Solanin (giftiger Stoff, der die Knollen grün werden lässt).
  • Kühl – Ideale Temperatur: 4 bis 8 Grad Celsius
  • Luftig – Keine luftdichten Behälter verwenden

3. Aufbewahrung

Lagere die Kartoffeln in:

  • Jutesäcken
  • Holzkisten
  • Sandkisten (für längere Lagerung)

4. Regelmäßige Kontrolle

Kontrolliere alle 2–3 Wochen auf:

  • Faule Stellen
  • Keime
  • Schimmel

Entferne betroffene Knollen sofort.


Tabelle: Reifezeit und Lagerfähigkeit beliebter Kartoffelsorten

SorteTypReifezeit (Wochen)Lagerfähig
AnnabelleFrühkartoffel8–10Nein
SieglindeFrühkartoffel10–12Eingeschränkt
LindaLagerkartoffel16–18Ja
QuartaLagerkartoffel18–20Ja
LauraLagerkartoffel18–20Ja
AgriaLagerkartoffel16–18Ja

Zusammenfassung: Der perfekte Zeitpunkt für die Kartoffelernte

  • Frühkartoffeln kannst du bereits ab 8 Wochen nach dem Pflanzen ernten – ideal zum Sofortverzehr.
  • Lagerkartoffeln solltest du erst nach dem Absterben des Krauts, also meist nach 16–20 Wochen, aus der Erde holen.
  • Achte auf eine feste Schale und ernte an trockenen Tagen.
  • Lagere deine Ernte kühl, dunkel und luftig, um Fäulnis und Keimung zu vermeiden.

Mit etwas Geduld und dem richtigen Zeitpunkt sicherst du dir eine reiche Ernte und gesunde Knollen bis weit in den Winter.


Deine Meinung ist gefragt

Wann erntest du deine Kartoffelnlieber früh für den frischen Genuss oder spät für den Vorrat? Teile deine Erfahrungen und Tipps gern in den Kommentaren!

Bildquellen

  • Kartoffelernte bei Frühkartoffeln: Erde und Ernte
  • Abgestorbenes Kartoffelkraut als Reifezeichen: Erde und Ernte
  • Getrocknete Kartoffeln in Jutesäcken im Lagerraum: Erde und Ernte
  • kartoffelernte: Erde und Ernte

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