Regenwasser sauber halten klingt banal – bis du im Hochsommer vor deiner Tonne stehst und eine grüne Brühe siehst. Die meisten Probleme entstehen nicht im Tank, sondern lange vorher: auf dem Dach, im Fallrohr oder durch die falsche Lagerung. Wer ein paar grundlegende Schritte befolgt, bekommt monatelang klares Wasser für den Garten – ohne teure Technik und ohne ständige Kontrolle. In diesem Artikel zeige ich dir die komplette Kette vom Dach bis zur Entnahme, erkläre welche Dächer du meiden solltest und gebe dir einen Wartungsplan, der funktioniert.
Inhaltsverzeichnis
Warum Regenwasser überhaupt schmutzig wird
Regen fällt sauber vom Himmel, aber auf dem Weg in deine Tonne sammelt er Dreck ein. Laub, Vogelkot, Pollen, Staub und Insekten landen auf dem Dach und werden mit dem ersten Schwall ins Fallrohr gespült. In der Tonne selbst sorgen Sonnenlicht und Wärme dafür, dass Algen wachsen und Mücken ihre Eier ablegen. Steht das Wasser wochenlang, setzt sich Sediment am Boden ab, und organisches Material beginnt zu faulen. Das Ergebnis: trübes, riechendes Wasser, das du nicht mehr verwenden willst.
Die gute Nachricht: Fast alle Probleme lassen sich mit ein paar simplen Barrieren abfangen. Eine durchdachte Filterkette hält den groben Dreck draußen, die richtige Lagerung stoppt Algenwachstum, und ein bisschen Wartung sorgt dafür, dass das System jahrelang läuft. Du brauchst weder komplizierte Technik noch teure Wasseranalysen – nur ein paar kluge Entscheidungen beim Aufbau und ein Auge auf die Anlage.
Die Filterkette: Vom Dach bis zur Entnahme

Regenwasser sauber halten beginnt mit einer durchdachten Filterkette. Jeder Schritt entfernt eine andere Art von Schmutz – und je früher du groben Dreck abfängst, desto weniger Arbeit hast du später. Die Kette startet auf dem Dach und endet in der Tonne oder Zisterne.
Schritt 1: Laubschutz in der Dachrinne
Der erste Filter sitzt direkt in der Rinne. Ein Laubschutzgitter oder Laubfangsieb verhindert, dass große Blätter, Zweige und Moos ins Fallrohr rutschen. Diese Gitter sind meist aus Kunststoff oder Edelstahl und kosten wenig. Du legst sie einfach in die Rinne – fertig. Ohne diesen Schutz verstopft das Fallrohr bei jedem Herbststurm, und dein Wasser fließt über, anstatt in die Tonne zu laufen.
Schritt 2: Fallrohrfilter oder Laubabscheider
Im Fallrohr selbst sitzt der nächste Filter: ein Laubabscheider. Er fängt kleinere Partikel ab, die durch das Rinnensieb gerutscht sind, und lässt nur noch feinen Schmutz durch. Die meisten Modelle haben ein Sieb oder einen Korb, den du alle paar Wochen leeren musst. Manche Systeme leiten groben Dreck direkt in einen separaten Auffangbehälter – du ziehst den Korb raus, kippst ihn aus, fertig. Ein guter Fallrohrfilter hält 80 Prozent des Schmutzes draußen.
Schritt 3: Erstspülfilter (optional, aber sinnvoll)
Der Erstspülfilter ist die Luxusvariante: Er leitet die ersten Liter Regen, die den meisten Dreck enthalten, automatisch an der Tonne vorbei. Nach etwa 20 bis 50 Litern schließt sich eine Klappe, und ab dann fließt sauberes Wasser in den Tank. Das nennt sich auch First-Flush-System. Für kleine Regentonnen ist das übertrieben, aber bei größeren Zisternen macht es Sinn – vor allem, wenn du das Wasser für empfindliche Pflanzen wie Gemüse nutzt. Du musst den Filter nur gelegentlich entleeren, meist über einen kleinen Ablasshahn.
Schritt 4: Beruhigter Zulauf
In der Tonne oder Zisterne selbst sorgt ein beruhigter Zulauf dafür, dass das Wasser nicht wild hineinspritzt und Sediment aufwirbelt. Das Rohr mündet knapp unter der Wasseroberfläche und verteilt das Wasser sanft. Dadurch sinken Schwebstoffe langsam zu Boden, anstatt durch die ganze Tonne zu quirlen. Viele fertige Tanks haben diesen Zulauf schon eingebaut – wenn nicht, kannst du ihn nachrüsten.
Schritt 5: Überlaufsiphon mit Skimmereffekt
Wenn die Tonne voll ist, läuft überschüssiges Wasser über den Überlaufsiphon ab. Clevere Modelle haben einen Skimmereffekt: Sie ziehen Wasser von der Oberfläche ab, wo Pollen, Insekten und leichter Schmutz schwimmen. So bleibt der Dreck nicht in der Tonne, sondern fließt mit dem Überlauf raus. Achte darauf, dass der Überlauf ein feines Gitter hat – sonst krabbeln Mücken rein.
Schritt 6: Schwimmende Entnahme
Beim Entnehmen holst du Wasser am besten aus der Mitte der Tonne – nicht vom Boden, wo Sediment liegt, und nicht von der Oberfläche, wo Insekten treiben. Eine schwimmende Entnahme besteht aus einem Schlauch mit Schwimmkörper, der immer ein paar Zentimeter unter der Oberfläche hängt. So zapfst du das sauberste Wasser ab. Für einfache Regentonnen reicht auch ein Auslaufhahn in mittlerer Höhe – Hauptsache, er sitzt nicht ganz unten.
Dachmaterial-Check: Welche Dächer sind sicher?

Nicht jedes Dach liefert sauberes Regenwasser. Manche Materialien geben Schadstoffe ab, die für Zierpflanzen egal sind, aber im Gemüsebeet nichts zu suchen haben. Bevor du deine Regenwasseranlage planst, solltest du checken, von welchem Dach du sammelst.
Unbedenklich: Ton, Ziegel, EPDM
Dächer aus unbehandeltem Ton oder Ziegel sind ideal. Sie geben kaum etwas ins Wasser ab und sind langlebig. Auch EPDM-Foliendächer, wie sie oft auf Gartenhäusern liegen, sind in Ordnung. Wenn du Regenwasser für deinen Gemüsegarten nutzen willst, sind das die besten Optionen.
Kritisch: Kupfer und Zink
Dächer mit Kupfer- oder Zinkblech geben Metallionen ins Wasser ab. In kleinen Mengen ist das für Zierpflanzen kein Problem, aber für Gemüse problematisch – besonders bei Salat, Kräutern und allem, was du direkt isst. Das Umweltbundesamt rät bei solchen Dächern davon ab, das Wasser für den Gemüsegarten zu nutzen. Wenn du so ein Dach hast, kannst du das Wasser für *Rasen, Sträucher oder Blumen verwenden – oder eine separate Sammelfläche fürs Gemüse einrichten.
Tabu: Alte Teerpappe, biozidhaltige Materialien
Alte Teer- oder Bitumendächer, besonders vor den 1990er Jahren verlegt, können polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) ins Wasser abgeben. Moderne Bitumenbahnen sind unbedenklicher, aber ältere Dächer solltest du meiden. Auch Dächer mit biozidbehandelten Schindeln oder Beschichtungen sind problematisch – die Stoffe verhindern Moos, landen aber im Wasser. Wenn du dir unsicher bist, frage beim Dachdecker nach, welches Material verbaut wurde, oder nutze nur Dachflächen, die du kennst.
Handlungsoptionen bei kritischen Dächern
Wenn dein Hauptdach aus Kupfer oder altem Bitumen besteht, hast du zwei Möglichkeiten: Nutze das Wasser nur für Zierpflanzen, oder baue eine separate Sammelfläche. Viele Gartenbesitzer montieren auf dem Gartenhäuschen oder Carport eine kleine Rinne und Tonne – oft reicht das für die Gemüsebeete. So trennst du die Wasserkreisläufe sauber.
Standort und Lagerung: So bleibt das Wasser klar
Selbst mit perfekter Filterkette kippt dein Wasser, wenn du die Tonne falsch aufstellst. Algen brauchen Licht und Wärme – genau das solltest du ihnen nicht geben.
Schattig und kühl aufstellen
Stelle deine *Regentonne in den Schatten – unter einen Dachvorsprung, neben die Nordwand des Hauses oder unter einen Baum. Je kühler das Wasser bleibt, desto langsamer wachsen Algen. Wenn die Tonne den ganzen Tag in der Sonne steht, wird sie im Sommer zum Algenreaktor. Temperaturen über 20 Grad fördern das Wachstum massiv. Im Schatten bleibt das Wasser oft unter 15 Grad – und das macht den Unterschied.
Lichtdicht abdecken
Algen brauchen Licht für die Photosynthese. Eine lichtdichte Abdeckung stoppt das Wachstum. Die meisten fertigen Regentonnen haben einen Deckel – nutze ihn. Offene Tonnen kannst du mit einem dunklen Tuch, einer Holzplatte oder einem *Netz abdecken. Wichtig: Die Abdeckung muss engmaschig sein, sonst fallen Insekten und Laub rein. Ein Mückenschutzgitter (1 mm Maschenweite) ist ideal – es lässt Luft durch, aber Mücken bleiben draußen.
Nicht direkt auf dem Boden
Stelle die Tonne auf einen Sockel oder ein paar Pflastersteine. Das hat zwei Vorteile: Erstens erleichterst du dir die Entnahme, weil du eine Gießkanne darunter stellen kannst. Zweitens bleibt die Tonne kühler, weil Luft darunter zirkuliert. Direkter Bodenkontakt erwärmt das Wasser durch die Erde – vor allem auf sonnigen Flächen.
Wartungsplan: Wann was zu tun ist
Regenwasser sauber halten ist keine Einmalaktion. Ein paar kleine Routinen über das Jahr verteilt reichen aus, um das System am Laufen zu halten.
Frühling: Filter und Rinne checken
Nach dem Winter kontrollierst du die Dachrinne, den Laubschutz und den Fallrohrfilter. Reste vom Herbst – verfaulte Blätter, Moos – räumst du weg. Prüfe, ob alle Siebe noch dicht sind und keine Risse haben. Wenn du eine Zisterne hast, wirf einen Blick auf den Überlaufsiphon – oft sammeln sich dort über den Winter Schmutzreste. Einmal Durchspülen reicht.
Sommer: Algenprävention
Im Sommer kontrollierst du alle paar Wochen, ob das Wasser noch klar ist. Wenn du erste grüne Schlieren siehst, sind Algen im Anmarsch. Dann: Deckel prüfen (wirklich lichtdicht?), Standort anpassen (mehr Schatten?), und eventuell das Wasser einmal komplett ablassen und die Tonne ausspülen. Vorbeugung ist einfacher als Sanierung. Achte auch auf Mückenlarven – die erkennst du an winzigen, zappelnden Punkten im Wasser. Ein engmaschiges *Netz über dem Überlauf stoppt die Eiablage.
Herbst: Laub abfangen

Der Herbst ist die kritischste Zeit. Laub verstopft Rinnen und Filter, und verrottende Blätter im Wasser lassen es kippen. Kontrolliere den Laubschutz in der Rinne wöchentlich – besonders nach Stürmen. Leere den Fallrohrfilter öfter, und prüfe das Wasser auf Trübung. Wenn du weißt, dass dein Dach im Herbst massiv Laub abbekommt, kannst du die Rinne temporär mit einem groben *Netz abdecken – das hält die größten Mengen draußen.
Winter: Frostschutz

Bevor der Frost kommt, senkst du den Wasserstand in der Tonne. Eis dehnt sich aus und kann Kunststofftonnen sprengen. Lasse etwa ein Drittel ablaufen. Manche Gartenbesitzer legen ein Stück Styropor oder eine leere PET-Flasche ins Wasser – das Eis drückt dann gegen den Schwimmkörper, statt gegen die Wand. Fallrohrfilter solltest du entleeren und frostfrei lagern, wenn sie Wasser speichern – sonst platzen die Gehäuse.
Hygiene und Trennung: Was du niemals tun solltest
Regenwasser ist kein Trinkwasser. Das klingt banal, aber immer wieder werden Fehler gemacht, die gefährlich werden können. Die wichtigste Regel: Trenne Regenwasser strikt vom Trinkwassernetz.
Niemals Leitungen koppeln
Verbinde Regenwasserleitungen niemals mit Trinkwasserleitungen – auch nicht über Ventile oder Umschalter. Wenn die Trennung nicht sauber ist, kann Regenwasser ins Trinkwassernetz zurückfließen. Das nennt sich Rückverkeimung und ist verboten. Regenwasserleitungen sollten farblich markiert sein (oft grau oder grün), und an jeder Entnahmestelle muss ein Schild hängen: „Kein Trinkwasser“. Wenn du unsicher bist, lasse die Installation von einem Fachbetrieb prüfen.
Wäsche waschen: Nur mit Aufbereitung
Regenwasser für die Waschmaschine nutzen ist möglich – aber nur mit Aufbereitung. Das Wasser muss gefiltert werden (Feinfilter 100 Mikrometer oder feiner), und die Waschmaschine sollte mit mindestens 40 Grad laufen, besser 60 Grad. Sonst überleben Keime und Bakterien. Viele Hersteller bieten fertige Aufbereitungsmodule mit Aktivkohlefilter an. Ohne solche Technik ist Regenwasser in der Waschmaschine keine gute Idee – du riskierst Gerüche und Keimbildung in der Trommel.
Regentonne reinigen: Oft oder tief?
Zwei Strategien: Entweder du schaust regelmäßig rein und greifst früh ein, oder du lässt die Tonne in Ruhe und machst alle paar Jahre eine Grundreinigung. Beides funktioniert – aber nicht beides zugleich.
Sichtkontrolle jährlich
Einmal im Jahr solltest du in die Tonne schauen. Am besten im Frühjahr, bevor die Gartensaison startet. Prüfe: Ist das Wasser klar? Riecht es neutral? Schwimmt Dreck an der Oberfläche? Liegt viel Sediment am Boden? Wenn alles unauffällig ist, machst du nichts. Wenn du Algen, Geruch oder viel Schlick siehst, ist eine Reinigung fällig.
Zisterne reinigen: Alle 5 bis 10 Jahre
Große Zisternen musst du seltener reinigen – aber wenn, dann gründlich. Alle fünf bis zehn Jahre ist eine Grundreinigung fällig. Das bedeutet: Wasser ablassen, Sediment absaugen oder auskehren, Wände abspritzen, Filter prüfen. Wenn du in die Zisterne einsteigst, arbeite niemals allein. Gasprobleme und Sauerstoffmangel sind selten, aber möglich – gerade in alten, engen Behältern. Nimm eine zweite Person mit, die draußen bleibt und im Notfall eingreifen kann.
Tonnen-Schnellreinigung
Kleine Regentonnen reinigst du anders: Wasser ablassen, mit Bürste und klarem Wasser ausspülen, fertig. Keine Chemie, keine Hochdruckreiniger – die beschädigen oft die Innenwände. Wenn Algen hartnäckig sitzen, nimmst du eine steife Bürste und schrubst sie ab. Danach alles gründlich ausspülen. Lass die Tonne einen Tag in der Sonne trocknen, bevor du sie wieder anschließt – UV-Licht tötet restliche Keime ab.
Qualität schnell prüfen: Das Mini-Protokoll
Du brauchst kein Labor, um zu sehen, ob dein Regenwasser noch gut ist. Ein paar einfache Checks reichen.
Geruch
Rieche am Wasser. Es sollte neutral sein – vielleicht leicht erdig, aber nicht faulig, muffig oder chemisch. Fauliger Geruch bedeutet anaerobe Zersetzung – organisches Material fault ohne Sauerstoff. Dann ist eine Reinigung fällig.
Trübung
Fülle ein Glas mit Wasser und halte es gegen das Licht. Du solltest durchsehen können. Leichte Trübung ist okay, aber wenn das Wasser milchig oder grünlich ist, hast du ein Problem. Grün bedeutet Algen, milchig bedeutet Schwebstoffe oder Keime.
Sediment
Schau auf den Boden der Tonne. Eine dünne Schicht feiner Partikel ist normal – das ist Staub und Pollen, der sich absetzt. Aber wenn du dicke Schlammschichten oder schwarze Ablagerungen siehst, sammelt sich zu viel Dreck. Dann greift deine Filterkette nicht richtig, oder du musst öfter reinigen.
Insekten
Mückenlarven sind der häufigste Schädling. Sie sehen aus wie winzige, zuckende Würmchen und hängen oft knapp unter der Wasseroberfläche. Ein engmaschiges *Netz über Zulauf und Überlauf stoppt die Eiablage. Wenn du Larven siehst, decke die Tonne sofort ab – sonst hast du in zwei Wochen hunderte Mücken im Garten.
Komponenten-Einkaufsliste: Pflicht und Nice-to-have
Nicht jede Regenwasseranlage braucht alle Teile. Hier ist die Übersicht, was wirklich nötig ist und was du weglassen kannst.
Pflicht
- Deckel oder *Netz: Ohne Abdeckung kippt dein Wasser. Mückenschutzgitter (1 mm Maschenweite) ist das Minimum.
- Laubschutz Dachrinne: Kostet fünf Euro pro Meter und spart dir ständiges Rinnenputzen.
- Fallrohrfilter: Der wichtigste Filter. Er hält 80 Prozent des Schmutzes draußen. Ohne ihn landet alles in der Tonne.
Nice-to-have
- Erstspülfilter: Sinnvoll ab 500 Liter Tankvolumen oder wenn du für Gemüse sammelst. Kostet 30 bis 80 Euro.
- Füllstandsanzeige: Praktisch, aber nicht nötig. Du siehst auch ohne, ob die Tonne voll ist.
- Nachspeisung: Automatische Trinkwassernachfüllung bei leerem Tank – nur für Innenanlagen mit WC-Spülung sinnvoll. Im Garten überflüssig.
- Aktivkohlefilter: Nur nötig, wenn du Regenwasser in der Waschmaschine nutzen willst. Filtert Gerüche und Verfärbungen.
Die 7 häufigsten Fehler beim Regenwasser sammeln
Auch erfahrene Gartenbesitzer machen Fehler. Hier sind die häufigsten – und wie du sie vermeidest.
1. Offene, lichtdurchlässige Tonnen
Ohne Deckel und in durchsichtigen Behältern wachsen Algen explosionsartig. Nutze immer lichtdichte Behälter und decke sie ab.
2. Sonnige Aufstellung
Wärme fördert Algenwachstum und Keimbildung. Stelle die Tonne in den Schatten – auch wenn das bedeutet, dass du ein paar Meter Schlauch verlegen musst.
3. Falsche Dachfläche
Kupfer- oder Zinkdächer geben Schadstoffe ab. Wenn du Gemüse gießt, nutze nur unbedenkliche Dächer wie Ton oder EPDM.
4. Zu seltene Rinnenpflege
Verstopfte Rinnen bedeuten: kein Wasser in der Tonne, Überlauf am Haus, Feuchteschäden. Prüfe die Rinne im Herbst wöchentlich.
5. Fehlender Überlauf
Wenn die Tonne keinen Überlauf hat, läuft sie über, und Wasser steht am Fundament. Jeder Behälter braucht einen geregelten Ablauf.
6. Kein Mückenschutz
Offene Zulaufrohre und Überläufe sind Brutstätten für Stechmücken. Engmaschige Netze (1 mm) kosten wenig und halten Insekten draußen.
7. Entnahme vom Boden
Wer direkt vom Tonnenboden zapft, holt Sediment und Schlick mit. Nutze einen Auslaufhahn in mittlerer Höhe oder eine schwimmende Entnahme.
FAQ
Wie oft muss ich meine Regentonne reinigen?
Kleine Regentonnen solltest du jährlich kontrollieren und bei Bedarf ausspülen. Große Zisternen benötigen nur alle fünf bis zehn Jahre eine Grundreinigung. Entscheidend ist die Sichtkontrolle: Wenn das Wasser klar ist und nicht riecht, musst du nichts tun.
Kann ich Regenwasser für meinen Gemüsegarten nutzen?
Ja, aber nur von unbedenklichen Dächern. Ton, Ziegel und EPDM-Folie sind ideal. Kupfer- und Zinkdächer geben Metallionen ab und sind für Gemüse problematisch. Alte teerhaltige Dächer solltest du komplett meiden.
Was hilft gegen Algen in der Regentonne?
Drei Dinge: Schatten, lichtdichter Deckel und kühle Lagerung. Algen brauchen Licht und Wärme. Wenn du beide Faktoren minimierst, bleibt das Wasser monatelang klar. Vorbeugung funktioniert besser als nachträgliche Bekämpfung.
Muss ich einen Erstspülfilter einbauen?
Nein, er ist optional. Für kleine Tonnen bis 300 Liter reicht ein guter Fallrohrfilter. Ab 500 Liter oder wenn du sehr sauberes Wasser für Gemüse brauchst, lohnt sich ein Erstspülfilter. Er leitet die ersten dreckigen Liter automatisch ab.
Wie verhindere ich Mückenlarven im Regenwasser?
Decke alle Öffnungen mit engmaschigen Netzen ab – Zulauf, Überlauf und Entnahme. Die Maschenweite sollte maximal 1 mm betragen. Stechmücken legen ihre Eier nur in offenes Wasser, durch ein dichtes *Netz kommen sie nicht.
Darf ich Regenwasser und Trinkwasser mischen?
Nein, niemals. Regenwasser- und Trinkwasserleitungen müssen strikt getrennt bleiben. Eine Verbindung kann zu Rückverkeimung führen und ist gesetzlich verboten. Markiere Regenwasserleitungen farblich und bringe Schilder an jeder Entnahmestelle an.
Wie tief sollte ich Wasser aus der Tonne entnehmen?
Ideal ist die Mitte der Wassersäule. Nicht vom Boden, wo Sediment liegt, und nicht von der Oberfläche, wo Insekten treiben. Eine schwimmende Entnahme hält sich automatisch in der richtigen Höhe. Alternativ montierst du den Auslaufhahn etwa 20 Zentimeter über dem Boden.
Was mache ich im Winter mit der Regentonne?
Senke den Wasserstand auf etwa zwei Drittel ab. Eis dehnt sich aus und kann Kunststofftonnen sprengen. Lege ein Stück Styropor oder eine leere PET-Flasche ins Wasser – das Eis drückt gegen den Schwimmkörper statt gegen die Wand. Leere außerdem alle Filter, die Wasser speichern.
Wie erkenne ich, ob mein Regenwasser noch gut ist?
Prüfe Geruch, Trübung und Sediment. Das Wasser sollte neutral riechen, klar sein und nur eine dünne Staubschicht am Boden haben. Grünes oder milchiges Wasser, fauliger Geruch oder dicke Schlammschichten sind Warnsignale. Dann ist eine Reinigung fällig.
Brauche ich einen Aktivkohlefilter für meine Regenwasseranlage?
Nur wenn du das Wasser in der Waschmaschine nutzen willst. Aktivkohle filtert Gerüche, Verfärbungen und Mikroverunreinigungen. Für die Gartenbewässerung ist ein Aktivkohlefilter unnötig – Fallrohrfilter und Laubschutz reichen völlig aus.
Fazit
Regenwasser sauber halten ist keine Hexerei. Eine durchdachte Filterkette vom Dach bis zur Tonne, die richtige Dachfläche und ein bisschen Wartung reichen aus. Schatten, lichtdichter Deckel und ein Mückenschutz verhindern die meisten Probleme, bevor sie entstehen. Wer diese Basics befolgt, bekommt jahrelang klares Wasser für den Garten – ohne Labor, ohne Chemie und ohne ständigen Aufwand. Prüfe deine Anlage zweimal im Jahr, leere die Filter nach Bedarf und kontrolliere das Wasser auf Trübung. Mehr brauchst du nicht. Dein Regenwasser ist Gold – behandle es so, und es bleibt sauber.
Bildquellen
- Filterkette2: Erde und Ernte
- Dachmaterial-Check: Erde und Ernte
- Wartung im Herbst: Erde und Ernte
- Frostschutz im Winter: Erde und Ernte
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