Tomaten ausgeizen: So gelingt dir eine reiche Ernte

Tomaten ausgeizen klingt kompliziert, ist aber in wenigen Minuten erledigt – und der Effekt auf Wachstum und Ertrag ist enorm. In diesem Beitrag erfährst du, warum das Ausgeizen wichtig ist, wann der beste Zeitpunkt dafür gekommen ist und wie du es richtig machst. Außerdem bekommst du konkrete Tipps, um deine Tomatenpflanzen gesund und ertragreich zu halten.


Warum sollte man Tomaten ausgeizen?

Tomaten bilden an jeder Blattachsel sogenannte Geiztriebe. Das sind kleine Seitentriebe, die zwischen Hauptstamm und Blatt wachsen. Diese Triebe sehen unscheinbar aus, können aber der Pflanze viel Energie rauben, ohne dabei Früchte zu bilden.

Vorteile des Ausgeizens:

  • Mehr Energie für die Fruchtbildung: Die Pflanze investiert ihre Kraft gezielt in Blüten und Früchte.
  • Bessere Durchlüftung: Weniger Blattmasse verhindert Pilzkrankheiten wie die Braunfäule.
  • Größere und aromatischere Tomaten: Weniger Konkurrenz unter den Früchten bedeutet bessere Qualität.
  • Einfachere Pflege: Die Pflanzen bleiben übersichtlicher, das Ernten wird leichter.

Vor allem Stabtomaten profitieren stark vom regelmäßigen Ausgeizen. Bei Busch- oder Wildtomaten ist das Ausgeizen dagegen meist nicht nötig.


Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Ausgeizen?

Der beste Zeitpunkt zum Ausgeizen beginnt ab Juni, sobald sich die ersten Geiztriebe zeigen. Diese Triebe wachsen schnell, daher lohnt es sich, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren – idealerweise ein- bis zweimal pro Woche.

Weitere Empfehlungen:

  • Morgens ausgeizen: Am besten an trockenen Tagen in den Morgenstunden, damit eventuelle Bruchstellen gut abtrocknen.
  • Frühzeitig eingreifen: Warte nicht zu lange – je kleiner die Triebe, desto leichter lassen sie sich entfernen.
  • Regelmäßigkeit zahlt sich aus: Wer regelmäßig kontrolliert, hat später weniger Aufwand.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Tomaten richtig ausgeizen

Das Ausgeizen gelingt auch Anfängern problemlos. Mit dieser Anleitung bist du in wenigen Minuten fertig:

Geiztrieb in der Blattachsel einer Tomatenpflanze – gut sichtbar zwischen Hauptstamm und Blatt
  1. Geiztriebe erkennen
    Suche nach kleinen Trieben in den Blattachseln – dem Winkel zwischen Hauptstamm und Blatt. Diese Triebe wachsen meist schräg nach oben.
  2. Triebe mit den Fingern abknipsen
    Solange die Geiztriebe noch weich und unter 10 cm sind, lassen sie sich leicht mit den Fingern abknipsen.
  3. Bei größeren Trieben: Schere verwenden
    Wenn du einen Trieb verpasst hast und er bereits verholzt ist, schneide ihn mit einer sauberen und scharfen Gartenschere ab.
  4. Schnittstelle kontrollieren
    Achte darauf, dass keine offenen Wunden oder Quetschungen entstehen. Das senkt das Risiko für Infektionen.
  5. Triebe verwerten
    Gesunde Geiztriebe musst du nicht wegwerfen – sie lassen sich im Wasser bewurzeln und als neue Tomatenpflanzen verwenden.
Geiztrieb einer Tomatenpflanze im Wasserglas zur Bewurzelung – einfache Vermehrung durch Stecklinge

Häufige Fehler beim Ausgeizen vermeiden

Auch beim Ausgeizen gibt es Stolperfallen. Diese Fehler solltest du unbedingt vermeiden:

  • Zu spät ausgeizen: Dicke Triebe schwächen die Pflanze bereits.
  • Falsche Sorte: Buschtomaten nicht ausgeizen, sie tragen auch an den Seitentrieben Früchte.
  • Unsaubere Werkzeuge: Schmutzige Scheren übertragen Krankheiten – immer vorher reinigen.
  • Zu viele Triebe auf einmal entfernen: Bei stark gewachsenen Pflanzen die Arbeit lieber auf zwei Tage verteilen, um Stress zu vermeiden.

Tipps für gesunde und ertragreiche Tomatenpflanzen

  • Nur Stabtomaten ausgeizen – nicht bei Buschtomaten oder Wildsorten anwenden.
  • Werkzeuge und Hände reinigen, um Pilzsporen und Bakterien zu vermeiden.
  • Frühe Kontrolle spart Arbeit: Junge Geiztriebe lassen sich schneller und ohne Werkzeug entfernen.
  • Mulchen und regelmäßig gießen – Ausgeizte Pflanzen wachsen bei guter Pflege besonders kräftig.

Ein gutes Gießmanagement und regelmäßiges Ausgeizen sind das Fundament für gesunde Pflanzen mit reichem Fruchtansatz.


Fazit: Warum sich das Ausgeizen wirklich lohnt

Tomatenpflanze vor und nach dem Ausgeizen im Vergleich – links mit Geiztrieben, rechts kräftig und aufgeräumt

Tomaten ausgeizen ist keine Hexerei, sondern eine einfache und wirkungsvolle Maßnahme für jeden Gartenfreund. Die Arbeit ist in wenigen Minuten erledigt – und sorgt dafür, dass deine Tomaten:

  • kräftiger wachsen
  • weniger krankheitsanfällig sind
  • größere, aromatischere Früchte tragen

Wenn du das Ausgeizen zur Routine machst, wirst du mit einer reichen Ernte belohnt.


Leserfrage: Deine Erfahrung ist gefragt

Hast du bereits Erfahrung mit dem Ausgeizen von Tomaten gesammelt?
Wie oft kontrollierst du deine Pflanzen – und hast du eigene Tipps, worauf man achten sollte?
Schreib gern einen Kommentar unter diesen Beitrag. Der Austausch mit anderen Gärtnern macht das Gärtnern noch schöner.

Bildquellen

  • Geiztrieb erkennen: Erde und Ernte
  • Geiztrieb bewurzeln: Erde und Ernte
  • Vorher-Nachher Vergleich: Erde und Ernte
  • tomaten ausgeizen: Erde und Ernte

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