Rosen gelten als Königinnen des Gartens – und wie es sich für Königinnen gehört, verlangen sie besondere Aufmerksamkeit. Besonders im Herbst stellt sich die Frage: Rosen winterfest machen, wie bereite ich sie so vor, dass sie sicher durch kommen? Viele Fehler entstehen aus Überpflege – zu viel Schnitt, falsche Düngung oder ein übertriebener Winterschutz. Dabei ist die Devise klar: Weniger ist mehr.
In diesem Artikel erfährst du, welche Maßnahmen wirklich wichtig sind, wie du deine Rosen winterfest machst und welche Fehler du besser vermeidest.
Inhaltsverzeichnis
Warum Rosen im Herbst besondere Pflege brauchen

Im Herbst wechseln Rosen von der Wachstumsphase in die Winterruhe. Ab September verlangsamt sich das Wachstum, die Triebe verholzen, und die Pflanze sammelt Energie für die kalte Jahreszeit. Wer jetzt zu stark eingreift, schwächt die Winterhärte und riskiert Frostschäden. Mit der richtigen Pflege hilfst du deinen Rosen, gesund durchzukommen und im Frühjahr kraftvoll neu auszutreiben.
Rosen im Herbst schneiden – sanft statt radikal
Ein häufiger Fehler ist der starke Rückschnitt im Herbst. Dieser regt neue Triebe an, die vor dem Winter nicht mehr ausreifen und erfrieren.
Richtig ist:
- Nur verblühte Blüten, vertrocknete Stängel und kranke Triebe entfernen.
- Gesunde Triebe stehen lassen, sie treiben im Frühjahr neu aus.
- Hagebutten nicht abschneiden – sie sind dekorativ und ein wertvolles Vogelfutter.
👉 Den großen Rückschnitt solltest du auf das Frühjahr verschieben, wenn keine Frostgefahr mehr besteht.
Düngung einstellen – Rosen brauchen Ruhe
Dünger gehört im Herbst nicht mehr in den Boden. Stickstoffhaltige Gaben würden nur weiche Triebe hervorbringen, die sofort erfrieren.
Empfohlen wird:
- Letzte Düngung im Juli.
- Ab August/September keine Nährstoffgaben mehr.
- Stattdessen eine dünne Schicht Kompost als Bodendeckung – das schützt und verbessert die Bodenstruktur, ohne neues Wachstum anzuregen.
Anhäufeln – der wichtigste Winterschutz

Das Anhäufeln mit Erde schützt die empfindliche Veredelungsstelle der Rose, also die Stelle, an der die Edelsorte auf die Wildunterlage gepfropft wurde.
So geht’s:
- 15–20 cm lockere Erde um die Basis aufhäufeln.
- Leicht andrücken, damit keine Hohlräume entstehen.
- Mit Laub oder Kompost abdecken.
⚠️ Kein Rindenmulch verwenden – er fördert Feuchtigkeit und Krankheiten.
Natürlicher Winterschutz – atmend statt dicht
Eine einfache Erd- und Laubschicht genügt vielen Rosen bereits. Zusätzlichen Schutz bieten Tannenzweige oder Reisig. Sie halten Frost ab, sorgen aber für Luftzirkulation.
Gut geeignet: Laub, Kompost, Tannenzweige.
Nicht geeignet: Plastikhauben oder Folien – sie stauen Feuchtigkeit, fördern Schimmel und Fäulnis.
Gießen im Herbst – Balance finden
Auch wenn Rosen im Herbst weniger Wasser brauchen, dürfen sie nicht austrocknen. Besonders bei längeren Trockenphasen ist Gießen wichtig.
Regeln:
- Bei Trockenheit mäßig gießen.
- Keine Staunässe zulassen.
- An frostfreien Tagen Bodenfeuchte kontrollieren.
So verhinderst du, dass die Wurzeln im Winter vertrocknen und die Pflanze geschwächt in den Frühling startet.
Krankheiten vorbeugen
Viele Pilze überwintern an Blättern oder Trieben. Daher gilt:
- Abgefallene Blätter aufsammeln und im Restmüll entsorgen, nicht auf den Kompost.
- Kranke Triebe herausschneiden.
- Werkzeuge nach Gebrauch gründlich reinigen.
So reduzierst du das Risiko für Sternrußtau, Mehltau oder Rost im nächsten Jahr.
Häufige Fehler bei der Rosenpflege im Herbst

- Zu starker Schnitt: regt neues, frostempfindliches Wachstum an.
- Düngen im Herbst: schwächt die Pflanze.
- Plastikabdeckung: fördert Schimmel.
- Keine Anhäufelung: die Veredelungsstelle erfriert.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Rosen winterfest machen
- Nur verblühte und kranke Triebe entfernen.
- Ab August nicht mehr düngen.
- Rosen 15–20 cm hoch anhäufeln.
- Mit Laub oder Kompost abdecken.
- Tannenzweige oder Reisig locker auflegen.
- Bei Trockenheit mäßig gießen.
- Abgefallene Blätter entfernen.
Fazit
Rosenpflege im Herbst bedeutet vor allem Zurückhaltung. Ein sanfter Schnitt, kein Dünger, etwas Erde als Schutzschicht und eine atmungsaktive Abdeckung reichen völlig aus. So überstehen deine Rosen die kalte Jahreszeit problemlos und blühen im Frühjahr umso schöner.
FAQ zu Rosenpflege im Herbst
Wann sollte ich meine Rosen im Herbst schneiden?
Nur verblühte oder kranke Triebe – der große Schnitt erfolgt im Frühjahr.
Soll man Rosen im Herbst noch düngen?
Nein, ab August/September keine Nährstoffe mehr geben.
Wie hoch sollte man Rosen anhäufeln?
15–20 cm Erde sind ideal, dazu Laub oder Kompost als Abdeckung.
Brauchen Rosen im Herbst noch Wasser?
Ja, bei Trockenheit gießen – aber Staunässe vermeiden.
Wie schützt man Rosen am besten vor Frost?
Durch Anhäufeln, Abdeckung mit Laub/Kompost und lockeres Auflegen von Reisig oder Tannenzweigen.
Bildquellen
- Rosenbeet im Herbst: Erde und Ernte
- Rosenstamm mit Erde und Laub: Erde und Ernte
- verblühte Rosenblüte: Erde und Ernte
- Rose im Winter: Erde und Ernte