Wenn im Juni plötzlich gesunde Pflanzen welken und beim Herausziehen kaum noch Wurzeln vorhanden sind, liegt der Verdacht auf der Hand: Wühlmäuse. Diese kleinen Nager, auch als Schermäuse bekannt, können erhebliche Schäden anrichten – insbesondere in Gemüsebeeten, unter Obstbäumen und in frisch bepflanzten Hochbeeten.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du Wühlmäuse im Garten erkennst, welche natürlichen Methoden zur Vertreibung wirken und wie du deinen Garten langfristig schützen kannst. Auch die Frage, wann professionelle Hilfe sinnvoll ist, wird beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
Woran du einen Wühlmausbefall erkennst

Wühlmäuse sind scheu und leben unterirdisch. Dennoch hinterlassen sie verräterische Spuren. Typische Anzeichen für einen akuten Befall:
- Längliche, flache Erdhaufen: Im Gegensatz zu den runden, aufgeworfenen Hügeln eines Maulwurfs sind Wühlmaushügel eher länglich und niedriger.
- Fehlende oder angefressene Wurzeln: Pflanzen lassen sich ohne großen Widerstand aus dem Boden ziehen. Die Wurzeln sind teilweise oder vollständig abgefressen.
- Hohlräume im Boden: Vor allem bei Wurzelgemüse wie Möhren oder Pastinaken treten spürbare Hohlräume auf.
- Plötzliche Welke: Wenn sonst gesunde Pflanzen bei warmem Wetter schlagartig schlappmachen, fehlt meist die Wurzelversorgung.
Besonders im Juni treten Wühlmäuse im Garten verstärkt auf, weil das Erdreich locker und das Nahrungsangebot groß ist.
Natürliche Abwehrmethoden gegen Wühlmäuse
Wer frühzeitig gegensteuert, kann auf chemische Mittel verzichten. Folgende natürliche Methoden haben sich bewährt, um Wühlmäuse im Garten zu vertreiben oder fernzuhalten:
Duftstoffe einsetzen
Wühlmäuse besitzen einen empfindlichen Geruchssinn. Intensive Gerüche können sie aus dem Gangsystem vertreiben:
- Knoblauchzehen direkt in die offenen Gänge legen
- Holunderjauche oder stark riechende Pflanzenbrühen in die Gänge gießen
- Buttersäurepräparate, vorsichtig angewendet mit Handschuhen (Vorsicht: stark riechend und nur im Freien verwenden)
Mechanische Methoden nutzen
- Wühlmausfallen: Schlagfallen oder Lebendfallen sind klassische Methoden. Sie müssen regelmäßig kontrolliert und korrekt aufgestellt werden.
- Wasser in die Gänge: In trockenen Böden kann das Überschwemmen der Gänge die Tiere vertreiben. Nachhaltig ist diese Methode aber nur begrenzt wirksam.
Natürliche Feinde fördern

Ein funktionierendes Ökosystem ist der beste Schutz. Wühlmäuse haben viele Fressfeinde, die gezielt gefördert werden können:
- Turmfalken und Eulen: Nistkästen an Bäumen oder Gebäuden locken Greifvögel an
- Hauskatzen und streunende Katzen: Gute Jäger, wenn sie regelmäßig Zugang zum Garten haben
- Steinhaufen und Totholzbereiche: Lebensraum für Marder und Iltisse
So schützt du deine Beete nachhaltig
Wer dauerhaft gärtnern will, muss auch dauerhaft vorsorgen. Diese vorbeugenden Maßnahmen machen den Garten unattraktiv für Wühlmäuse:
Schutz von unten

- Wühlmausgitter unter Hochbeeten verhindern das Eindringen von unten
- Drahtkörbe für Obstbäume: Gerade junge Bäume sind gefährdet, da Wühlmäuse die Rinde am Wurzelansatz fressen
- Drahtkörbe um Stauden oder Wurzelgemüse schützen punktuell gefährdete Pflanzen
Störung durch Bodenpflege
- Regelmäßiges Hacken und Umgraben stört die Gangsysteme
- Wechselnde Pflanzungen verhindern monotone Nahrungszonen
Abwehr durch Pflanzen
- Kaiserkrone (Fritillaria imperialis): Gilt als Wühlmausschreck, besonders in der Mischkultur mit anderen Pflanzen
- Knoblauch, Lauch, Zwiebeln: Stark riechende Pflanzen wirken abschreckend
Wann ist professionelle Hilfe sinnvoll?
Nicht immer lassen sich Wühlmäuse im Garten mit einfachen Mitteln vertreiben. In folgenden Fällen kann sich professionelle Unterstützung lohnen:
- Der Befall nimmt trotz Maßnahmen zu
- Größere Gartenanlagen oder Streuobstwiesen sind betroffen
- Eigene Versuche mit Fallen oder Duftstoffen bleiben wirkungslos
Fachfirmen und Schädlingsbekämpfer
- Gartenbaubetriebe bieten teils biologische oder mechanische Bekämpfung an
- Schädlingsbekämpfer setzen meist auf Begasung oder spezielle Fallen, um Populationen wirksam zu reduzieren
Hinweis zur Rechtslage: Wühlmäuse dürfen bekämpft werden. Maulwürfe hingegen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht gestört oder getötet werden.
Fazit: Mit Vorbereitung gegen Wühlmäuse im Garten
Ein Befall mit Wühlmäusen ist ärgerlich, aber mit dem richtigen Wissen in den Griff zu bekommen. Wer die Anzeichen früh erkennt und auf natürliche Abwehr setzt, kann Schäden vermeiden. Ein gut gepflegter, abwechslungsreich bepflanzter Garten mit wenig Unterschlupfmöglichkeiten bietet Wühlmäusen wenig Lebensraum.
Mit Drahtgittern, Duftpflanzen und der Förderung natürlicher Feinde schützt du nicht nur deine Ernte, sondern auch das Bodenleben. Sollte der Befall überhandnehmen, helfen Fachbetriebe schnell und gezielt weiter.
Wühlmäuse im Garten sind nicht nur lästig, sondern können auch langfristig den Gartenboden schädigen. Daher ist es sinnvoll, schon bei ersten Anzeichen aktiv zu werden.
Du bist dran: Teile deine Erfahrungen
Wühlmäuse im Garten können zur echten Geduldsprobe werden – aber jeder Garten ist anders, und nicht jede Methode funktioniert überall gleich gut.
Welche Maßnahmen haben bei dir geholfen? Hast du vielleicht einen ganz besonderen Trick, wie du die Nager vertreiben konntest?
Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren – ob Erfolg oder Misserfolg, deine Tipps helfen auch anderen Gärtnern weiter.
Bildquellen
- Erkennung der Wühlmausgänge: Erde und Ernte
- Natürliche Feinde fördern: Erde und Ernte
- Schutzmaßnahme im Hochbeet: Erde und Ernte
- Wühlmaus: Erde und Ernte