Brennnesseljauche im Juni: Ultimativer Naturdünger für kräftige Pflanzen

Brennnesseljauche gehört zu den besten natürlichen Düngern im Garten. Besonders im Juni lohnt sich ihr Einsatz, um Starkzehrer mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und gleichzeitig Schädlinge wie Blattläuse fernzuhalten. In diesem Beitrag erfährst du Schritt für Schritt, wie du Brennnesseljauche und Brennnesselsud herstellst, anwendest und häufige Fehler vermeidest.


Warum Jauche im Juni besonders sinnvoll ist

Im Juni erreichen viele Gemüsepflanzen ihr stärkstes Wachstum. Tomaten, Zucchini, Gurken und Kohlgewächse benötigen nun besonders viele Nährstoffe, um kräftige Blätter und große Früchte zu bilden. Gleichzeitig treten Schädlinge wie Blattläuse vermehrt auf.

Brennnesseljauche wirkt hier doppelt:

  • Als Dünger: Sie liefert Stickstoff und Kalium. Stickstoff fördert das Blatt- und Stängelwachstum, Kalium stärkt die Blüten- und Fruchtbildung.
  • Als Pflanzenstärkungsmittel: Sekundäre Pflanzenstoffe erhöhen die Widerstandskraft gegen Krankheiten und Schädlinge.

Tipp: Verwende Brennnesseljauche vor allem bei Starkzehrern. Bei Kräutern, Salaten oder Bohnen nur sparsam einsetzen.


Brennnesseljauche oder Brennnesselsud? Der Unterschied

BrennnesseljaucheBrennnesselsud
Gärt 10–14 TageInnerhalb von 24 Stunden fertig
Starker Flüssigdünger mit Stickstoff & KaliumSchnelles Spritzmittel gegen Blattläuse und Milben
Starker Geruch beim GärenKein intensiver Geruch
Muss immer verdünnt werdenWird pur oder leicht verdünnt angewendet

Beide Zubereitungen haben ihren festen Platz im Garten. Der Sud ist ideal bei akutem Schädlingsbefall, während die Jauche langfristig als Dünger und Pflanzenstärkungsmittel wirkt.


Brennnesseljauche ansetzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Person erntet junge Brennnesseln für Brennnesseljauche im Garten

Was du brauchst

  • 1 kg frische Brennnesseln (am besten junge, nicht blühende Pflanzen)
  • 10 Liter Wasser (Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser)
  • Einen großen Eimer oder Bottich (kein Metall)
  • Optional: Eine Handvoll Gesteinsmehl oder Bentonit zur Geruchsreduzierung
  • Optional: Ein Kunststoffnetz oder Gitter, um Pflanzenteile unter Wasser zu halten

So geht’s

  1. Brennnesseln vorbereiten: Mit Handschuhen grob zerkleinern.
  2. In den Behälter geben: Brennnesseln locker einfüllen, mit Wasser übergießen, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind.
  3. Abdecken: Mit einem Deckel oder Brett abdecken (nicht luftdicht).
  4. Netz verwenden (optional): Fixiere die Pflanzen unter Wasser, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  5. Standort: Warm und schattig stellen.
  6. Rühren: 1–2 mal täglich umrühren für optimale Sauerstoffzufuhr.
  7. Reifezeit: Nach 10–14 Tagen ist die Jauche fertig (keine Blasen mehr, dunkle Farbe).

Brennnesselsud herstellen – die schnelle Alternative

Wenn du keine 2 Wochen warten möchtest, kannst du Brennnesselsud ansetzen:

Anleitung

  1. 200 g Brennnesseln grob schneiden.
  2. Mit 2 Liter kochendem Wasser übergießen.
  3. 24 Stunden ziehen lassen.
  4. Abseihen und unverdünnt als Spritzmittel gegen Blattläuse und Milben verwenden.

Der Sud eignet sich nicht als Dünger, wirkt aber schnell und geruchlos gegen Schädlinge.


Anwendung: Dosierung, Häufigkeit und Tipps

Verdünnte Brennnesseljauche wird morgens an Tomaten gegossen

Verdünnungsempfehlungen

  • Brennnesseljauche zum Gießen: 1:10 (1 Teil Jauche auf 10 Teile Wasser)
  • Als Spritzmittel gegen Blattläuse: 1:20 verdünnen, vorher filtern
  • Rasen oder empfindliche Jungpflanzen: bis zu 1:50 verdünnt

Anwendungshäufigkeit

  • Gemüsebeete allgemein: 1x pro Woche
  • Starkzehrer (Tomaten, Kohl, Kürbisgewächse): bis zu 2x pro Woche
  • Obstbäume: alle 2 Wochen
  • Rasen: max. alle 4 Wochen, stark verdünnt

Tipps für die Anwendung

  • Nicht auf trockene Böden gießen, sondern nach Regen oder früh morgens.
  • Bei heißem Wetter früh gießen, um Verbrennungen an Blättern zu vermeiden.
  • Nicht bei direkter Sonneneinstrahlung spritzen.

Zusatzstoffe: Gesteinsmehl, Bentonit & Kamille

Brennnesseljauche mit Blasenbildung und Gesteinsmehl zur Geruchsbindung
  • Gesteinsmehl/Urgestinsmehl: Bindet Gerüche, liefert zusätzlich Mineralien wie Silizium (stärkt Zellwände der Pflanzen).
  • Bentonit: Verbessert die Bodenstruktur und speichert Nährstoffe länger im Boden.
  • Kamillenblüten: Wirken leicht desinfizierend und verringern Fäulnisbildung bei der Jaucheherstellung.

Ein bis zwei Hände voll pro Eimer genügen. Diese Zusätze sind optional, verbessern jedoch Qualität und Lagerfähigkeit der Jauche.


Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

  1. Blühende Brennnesseln verwenden: Enthalten weniger Nährstoffe und können Samen ins Beet bringen.
  2. Nicht umrühren: Ohne Sauerstoff fault die Jauche und verliert ihre Wirkung.
  3. Falsche Dosierung: Unverdünnt angewendet, kann Jauche Wurzeln und Bodenleben schädigen.
  4. Zu häufige Anwendung: Führt zu Stickstoffüberschuss und Ungleichgewicht im Boden.
  5. Kein Netz oder Gitter: Schwimmende Pflanzenteile schimmeln schneller.

Für welche Pflanzen ist Brennnesseljauche nicht geeignet?

Manche Pflanzen reagieren empfindlich auf Stickstoffüberschuss:

Bei diesen Kulturen solltest du Brennnesseljauche nur stark verdünnt oder gar nicht einsetzen.


Fazit: Warum sich Brennnesseljauche für deinen Garten lohnt

Brennnesseljauche ist ein vielseitiger Helfer für den Garten: Sie fördert das Wachstum, stärkt die Abwehrkräfte der Pflanzen und hilft gegen Schädlinge – und das alles ohne Chemie. Mit wenig Aufwand kannst du diesen hochwertigen Dünger selbst herstellen. Ob Jauche oder Sud: Deine Pflanzen werden es dir danken.


Deine Erfahrungen mit Brennnesseljauche

Wie setzt du die Jauche ein? Hast du eigene Tipps oder Fragen zur Anwendung? Hinterlasse gern einen Kommentar und tausche dich mit anderen Gartenfreunden aus.

Bildquellen

  • Brennnesseljauche ansetzen: Erde und Ernte
  • Brennnesseljauche gießen: Erde und Ernte
  • Brennnesseljauche mit Blasenbildung: Erde und Ernte
  • Brennesseljauche im Juni: Erde und Ernte

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