Viele Gärtner setzen ihren Kompost im Frühjahr oder Herbst um. Doch Kompost im August umsetzen hat einen entscheidenden Vorteil: Die anhaltend hohen Temperaturen bringen die Rotte auf Hochtouren. Wer jetzt aktiv wird, kann den Rotteprozess beschleunigen und schon wenige Wochen später reifen Humus gewinnen.
Voraussetzung ist, dass der Kompost regelmäßig belüftet, durchmischt und bei Bedarf nachgefuchtet wird. In diesem Ratgeber erfährst du, warum gerade der August ideal ist und wie du Schritt für Schritt vorgehst.
Inhaltsverzeichnis
Warum der August der perfekte Monat ist
Hitze beschleunigt die Rotte
Die mikrobielle Aktivität im Kompost ist temperaturabhängig. Im Hochsommer arbeiten Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen am effizientesten. Das Innere des Haufens kann Temperaturen von 50–70 °C erreichen – optimal, um organisches Material schnell zu zersetzen und Unkrautsamen sowie Krankheitserreger abzutöten.
Vorsicht vor Austrocknung
Die Sommerhitze kann den Kompost austrocknen. Wenn er zu trocken ist, gerät die Rotte ins Stocken. Deshalb ist Feuchtigkeitskontrolle entscheidend.
Kompost im August prüfen
Feuchtigkeit testen
Greife eine Handvoll Kompost und drücke sie leicht zusammen:
- Fühlt er sich wie ein ausgewrungener Schwamm an, ist alles optimal.
- Ist er zu trocken, mit Regenwasser nachgießen.
- Ist er zu nass, Strukturmaterial wie Stroh oder gehäckselte Zweige untermischen.
Strukturmaterial bereitstellen

Für die Regulierung der Feuchtigkeit eignen sich:
- Stroh
- Zerkleinerte Zweige
- Grobe Gartenabfälle
- Zerrissener, unbedruckter Karton
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Kompost im August umsetzen
- Gabel statt Spaten
Eine Mistgabel ist besser geeignet, da sie das Material lockert, ohne es zu verdichten. - Schichten austauschen
Inneres Material nach außen bringen und umgekehrt – so wird alles gleichmäßig durchmischt. - Frisch- und Altmaterial mischen
Küchenabfälle und frisches Grüngut immer mit trockenem, älterem Material mischen, um Fäulnis zu vermeiden. - Feuchtigkeit regulieren
Nur bei Bedarf gießen, nie durchnässen. Bei zu viel Feuchtigkeit trockenes Strukturmaterial hinzufügen. - Belüftung fördern
Während des Umsetzens Sauerstoff einarbeiten und gegebenenfalls dicke Zweige als Lüftungskanäle einfügen. - Kompostsieb nutzen (optional)
Fertiges Material absieben, unreifes erneut umsetzen. - Abdeckung verwenden
Eine luftdurchlässige Plane oder Jutesäcke schützen vor Austrocknung und Starkregen.
Wann ist der Kompost fertig?

Im Sommer kann der Prozess schon nach 4–8 Wochen abgeschlossen sein.
Reifen Kompost erkennst du an:
- Erdiger, neutraler Geruch
- Dunkle, krümelige Struktur
- Keine erkennbaren Pflanzenreste
Pflege nach dem Umsetzen
- Regelmäßig kontrollieren: Küchenabfälle stets gut einarbeiten.
- Nach 2 Wochen prüfen: Ist der Kompost stark abgekühlt, kann erneutes Umsetzen helfen.
- Standort optimieren: Ein schattiger Platz schützt vor Austrocknung.
- Grobes Material zerkleinern: Vor dem Einfüllen zerkleinern, um die Rotte zu beschleunigen.
Häufige Fehler vermeiden
- Falsche Jahreszeit – Im August läuft die Rotte am schnellsten.
- Zu nasses Material – Fördert Fäulnis und Gerüche.
- Kein Schichtwechsel – Ohne Durchmischen bleibt Material ungleichmäßig verrottet.
- Falsches Befüllen – Keine tierischen Abfälle wie Fleisch oder Milchprodukte einbringen.
Kompost im August umsetzen und Nährstoffverluste vermeiden

Ein wichtiger Vorteil, wenn du Kompost im August umsetzen lässt, ist die gezielte Vermeidung von Nährstoffverlusten. Durch das regelmäßige Belüften bleibt der Rotteprozess aerob, was die Entstehung von Ammoniakgeruch und Stickstoffverlusten reduziert. Gerade in der heißen Jahreszeit kann Stickstoff schnell entweichen, wenn der Haufen zu lange unberührt bleibt oder zu nass ist. Indem du im August umsetzt, förderst du nicht nur eine gleichmäßige Verrottung, sondern sorgst auch dafür, dass die wertvollen Nährstoffe im Material erhalten bleiben und später direkt den Pflanzen zugutekommen.
Kompost im August umsetzen als Schädlingsprophylaxe
Wer Kompost im August umsetzen möchte, profitiert zudem von einem weiteren Effekt: Das regelmäßige Durchmischen macht den Haufen für Schädlinge wie Mäuse, Ratten oder Fliegenlarven unattraktiv. Besonders Essensreste oder ungeeignetes Material können im Sommer schnell Ungeziefer anlocken. Durch das Umsetzen werden solche Stellen aufgedeckt und können direkt entfernt oder besser eingearbeitet werden. Gleichzeitig sorgt die sommerliche Hitze im Inneren des Komposthaufens für eine natürliche Reduktion von Krankheitserregern und Unkrautsamen – ein Pluspunkt für die spätere Nutzung im Gemüsegarten.
Fazit: Kompost im August umsetzen lohnt sich
Wer seinen Kompost im August umsetzt, nutzt die volle Kraft der Sommerhitze. Mit den richtigen Methoden reift das Material schneller zu wertvollem Humus, der die Bodenfruchtbarkeit langfristig verbessert.
Mein Tipp: Lieber einmal mehr prüfen und anpassen – kleine Eingriffe zur richtigen Zeit machen den Unterschied.
Bildquellen
- kompost prüfen: Erde und Ernte
- fertiger humus: Erde und Ernte
- kompost wird umgesetzt: Erde und Ernte
- kompost umsetzen: Erde und Ernte
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