Die meisten Gärtner beenden ihre Saison nach der Hauptsommerernte. Dabei ist gerade der Herbst ein idealer Zeitpunkt, um noch einmal frisches Grün zu säen. Besonders Spinat und Feldsalat eignen sich perfekt für eine zweite Ernte, die bis in den Winter hinein reicht. Dieser Ratgeber zeigt dir Schritt für Schritt, wie du deine Beete optimal vorbereitest, welche Sorten geeignet sind und wie du die Pflanzen sicher durch die kühle Jahreszeit bringst.
Inhaltsverzeichnis
Warum Herbstsaat so wichtig ist
Viele Beete liegen im Herbst brach, nachdem Tomaten, Bohnen oder Zucchini abgeerntet wurden. Doch die Böden sind noch warm genug, um schnell keimende Pflanzen wie Spinat und Feldsalat auszubringen. Mit dieser Strategie nutzt du die vorhandene Bodenwärme, reduzierst Unkraut und versorgst dich gleichzeitig mit frischem Gemüse, wenn es draußen schon kalt wird.
Ein weiterer Vorteil: Feldsalat und Spinat sind typische Schwachzehrer. Das bedeutet, sie benötigen nur wenig Nährstoffe und lassen sich hervorragend nach starkzehrenden Kulturen wie Kartoffeln, Kohl oder Tomaten anbauen.
Der richtige Zeitpunkt für Spinat und Feldsalat
Die Aussaatzeit entscheidet über den Erfolg.
- Spinat: Aussaat von Anfang September bis Mitte Oktober. Früher gesäter Spinat liefert noch im Herbst die erste Ernte, später ausgesäter überwintert und wächst im Frühjahr weiter.
- Feldsalat: Aussaat von Mitte August bis Ende Oktober. Im geschützten Anbau (z. B. Frühbeet oder Folientunnel) ist auch eine spätere Aussaat möglich.
Wichtig ist, dass die Bodentemperaturen nicht unter 5–6 °C fallen, damit die Samen zuverlässig keimen.
Sortenwahl: Winterharte Spinat- und Feldsalatsorten für die Herbstsaat
Nicht jede Sorte eignet sich für die Aussaat im Herbst. Entscheidend ist die Frosttoleranz.
- Spinat-Wintersorten:
- ‚Winterriesen Verdil‘
- ‚Monnopa‘
- ‚Giant Winter‘
- ‚Winterriesen Verdil‘
- Feldsalat-Sorten für Herbst/Winter:
- ‚Vit‘
- ‚Elan‘
- ‚Verte de Cambrai‘
- ‚Vit‘
Diese Sorten sind robust, widerstandsfähig und liefern auch bei niedrigen Temperaturen noch knackige Blätter.
Boden und Standort vorbereiten
Spinat

Spinat bevorzugt lockere, humose Böden mit guter Wasserversorgung. Vor der Aussaat empfiehlt es sich, etwas Kompost einzuarbeiten. Frisch gedüngter Boden mit viel Stickstoff sollte vermieden werden, da sonst die Gefahr hoher Nitratwerte steigt.
Feldsalat

Feldsalat ist genügsamer und kommt auch mit sandigeren Böden zurecht. Wichtig ist eine feinkrümelige Struktur, damit die kleinen Samen nicht zu tief einsinken. Ein Abrechen des Beets vor der Aussaat reicht oft schon aus.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Aussaat
Spinat
- Saatrillen mit 2–3 cm Tiefe ziehen.
- Samen dünn ausstreuen.
- Mit Erde abdecken und leicht andrücken.
- Abstand zwischen den Reihen: 15–20 cm.
Feldsalat
- Reihen flach ziehen, ca. 1 cm tief.
- Samen dicht säen, da Feldsalat langsam wächst.
- Leicht mit Erde bedecken.
- Reihenabstand: 10–15 cm.
Nach der Aussaat sollte der Boden vorsichtig angegossen werden. Staunässe ist jedoch zu vermeiden.
Pflege im Herbst
- Wässern: Spinat und Feldsalat benötigen gleichmäßige Feuchtigkeit. Besonders im September kann Trockenheit das Keimen verzögern.
- Licht: Beide Pflanzen kommen mit kürzeren Tagen gut zurecht, wachsen aber besser an sonnigen Standorten.
- Schutz: Ein Vlies oder Folientunnel verlängert die Saison deutlich und schützt vor Frost.
Mischkultur und Fruchtfolge
Spinat und Feldsalat lassen sich gut in bestehende Beete integrieren.
- Geeignete Partner: Möhren, Radieschen, Rettich.
- Weniger geeignet: Starkzehrer wie Kohl oder Sellerie, da der Boden nach deren Ernte oft ausgelaugt ist.
Als Nachkultur verbessern sie die Bodengesundheit und verhindern Auswaschung von Nährstoffen über den Winter.
Erntezeit und Nutzung

- Spinat: Erste Ernte nach etwa 6 Wochen. Blätter vorsichtig pflücken oder ganze Pflanzen schneiden. Im Frühjahr treiben überwinterte Pflanzen erneut aus.
- Feldsalat: Erntereif nach 10–12 Wochen. Feldsalat wird komplett geschnitten, da er nicht nachwächst.
Tipp: Bei Temperaturen unter 0 °C die Ernte an frostfreien Tagen durchführen. Tiefgefrorener Feldsalat bricht leicht und verliert an Qualität.
Lagerung und Haltbarkeit
Frisch geerntet schmecken Spinat und Feldsalat am besten.
- Spinat: Im Kühlschrank 2–3 Tage haltbar. Für längere Lagerung blanchieren und einfrieren.
- Feldsalat: Empfindlicher, nur 1–2 Tage frisch haltbar. Am besten direkt verzehren.
Häufige Fehler bei der Herbstsaat
- Zu späte Aussaat: Wenn die Bodentemperaturen zu niedrig sind, keimen die Samen nicht mehr zuverlässig.
- Falsche Sorten: Sommer- oder Standardsorten erfrieren im Winter.
- Zu dichter Stand: Führt zu Schimmel und Pilzkrankheiten.
- Überdüngung: Besonders bei Spinat ein Risiko für Nitratbelastung.
FAQ zur Herbstsaat von Spinat & Feldsalat
Kann man Spinat und Feldsalat zusammen säen?
Ja, allerdings sollten sie in getrennten Reihen wachsen, da sie unterschiedliche Erntemethoden haben.
Muss ich die Pflanzen im Winter abdecken?
Nicht zwingend. Ein Vlies oder Folientunnel verlängert jedoch die Erntezeit und schützt vor Kahlfrösten.
Welche Temperaturen halten Spinat und Feldsalat aus?
Spinat bis -10 °C, Feldsalat je nach Sorte bis -15 °C.
Kann man im Topf oder Balkonkasten säen?
Ja, besonders Feldsalat eignet sich hervorragend für die Kultur in Balkonkästen.
Du bist gefragt
Planst du dieses Jahr eine Herbstsaat von Spinat und Feldsalat? Teile deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren – so profitieren alle Gärtner von deinem Wissen.
Bildquellen
- Spinatblätter im Winter: Erde und Ernte
- Feldsalat im Beet: Erde und Ernte
- Erntekorb mit frischem Spinat und Feldsalat: Erde und Ernte
- Beet mit frisch gesätem Spinat: Erde und Ernte