Du hast wenig Platz, möchtest aber trotzdem deine Küchenabfälle sinnvoll verwerten? Eine selbst gebaute Wurmkiste ist die perfekte Lösung, um auch auf dem Balkon oder in der Stadtwohnung wertvollen Humus herzustellen. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du mit einfachen Mitteln eine Wurmkiste selber bauen kannst – und worauf du beim Kompostieren mit Würmern achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
Warum eine Wurmkiste?
Wurmkisten bieten eine nachhaltige Möglichkeit, Bioabfälle direkt in nährstoffreichen Humus zu verwandeln. Besonders in städtischen Wohnungen oder auf Balkonen ist die Wurmkiste ideal, weil:
- sie geruchslos funktioniert,
- wenig Platz benötigt,
- und dabei hilft, Müll zu reduzieren.
Gut zu wissen: Eine Wurmkiste kann bis zu 2 kg Biomüll pro Woche verarbeiten – ideal für Haushalte mit 1–2 Personen.
Materialien & Bauanleitung
Das brauchst du:
- 2–3 stapelbare Kunststoffboxen (mit Deckel, mind. 30 Liter)
- Bohrmaschine
- Zeitungspapier, Kokosfaser oder Pappe
- Kompostwürmer (Eisenia fetida)
- Küchenabfälle (Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz)
Bauanleitung:
- Belüftung: Bohre kleine Löcher in die Seiten und den Deckel der obersten Box – für Luftzufuhr.
- Drainage: Bohre Bodenlöcher in die mittlere Box, damit Flüssigkeit ablaufen kann.
- Auffangbox: Die unterste Box bleibt ohne Löcher und dient als Auffangbehälter für Wurmtee.
- Einrichtung: Lege die mittlere Box mit feuchtem Zeitungspapier oder Kokosfaser aus und gib die Würmer hinein.
- Füttern: Starte mit kleinen Mengen Bioabfällen.
Pflege und Fütterung der Kompostwürmer
Würmer sind pflegeleicht – solange du ein paar Regeln beachtest:
Was gehört rein?
- Obst- und Gemüsereste
- Kaffeesatz & Teebeutel
- Eierschalen (zerkleinert)
- Karton & Zeitung (ungebleicht)
Was gehört nicht rein?
- Zitrusfrüchte & Zwiebeln
- Fleisch & Milchprodukte
- Gekochte Speisereste
Pflege-Tipps:
- Wurmkiste nicht direkter Sonne aussetzen
- Feuchtigkeit regelmäßig prüfen (es sollte wie ein ausgedrückter Schwamm sein)
- 1x pro Woche leicht füttern
Häufige Probleme und Lösungen
Problem | Ursache | Lösung |
Es riecht unangenehm | Zu viel nasses Futter | Mehr Pappe einstreuen |
Fruchtfliegen | Zu große Bioabfallstücke | Klein schneiden, abdecken |
Würmer flüchten | Ungünstiges Klima | Temperatur und pH prüfen |
Tipps für die Nutzung des Wurmhumus
Der entstehende Wurmhumus ist ein echter Powerdünger – ideal für deine Pflanzen:
- Mische ihn unter Pflanzenerde (Verhältnis 1:3)
- Streue ihn direkt auf dein Hochbeet
- Nutze den „Wurmtee“ (die ablaufende Flüssigkeit) stark verdünnt als Flüssigdünger
Zusammenfassung
Eine selbst gebaute Wurmkiste ist einfach umzusetzen, günstig und perfekt für nachhaltige Selbstversorgung auf kleinem Raum. Du reduzierst Abfall, produzierst hochwertigen Dünger und schaffst einen kleinen Kreislauf direkt in deinem Zuhause.
Du bist gefragt
„Hast du schon einmal mit Kompostwürmern gearbeitet – oder planst du es jetzt? Teile deine Erfahrungen oder Fragen unten in den Kommentaren!“
Bildquellen
- Komposter: Erde und Ernte