Gemüse im Keller lagern ohne Schimmel

Ich stand im Dezember in meinem Vorratskeller und merkte beim Öffnen der dritten Kiste sofort: etwas stimmte nicht. Ein muffiger Geruch stieg mir entgegen, in der hinteren Ecke klebten graue Mycelfäden an den Kartoffelschalen. Die Kiste darunter sah ähnlich aus. Innerhalb von vier Wochen hatte ich etwa vierzig Prozent meiner Kartoffelernte verloren, dazu verschimmelte Möhren und matschige Rote Bete. Der Grund war nicht der Keller selbst, sondern meine Fehler beim Stapeln, bei der Materialwahl und bei der Kontrollfrequenz. Seitdem habe ich mein System komplett umgestellt – und in den letzten drei Wintern keinen nennenswerten Schimmelverlust mehr gehabt. Wenn du lernen willst, wie du Gemüse im Keller lagern ohne Schimmel kannst, zeige ich dir hier die entscheidenden Stellschrauben: Kistenarchitektur, Luftspalten mit konkreten Maßen, Materialvergleich und eine klare Kontrollroutine, die wirklich funktioniert.


Warum Schimmel in Kellerkisten entsteht – die drei Hauptfehler

Verschimmelte Kartoffelkiste im Vorratskeller mit deutlich sichtbaren Mycelfäden in einer feuchten Ecke

Schimmel braucht Feuchtigkeit, Wärme und stagnierende Luft. In einem typischen Vorratskeller hast du zwar kühle Temperaturen, aber genau da liegt die Falle: Kondenswasser bildet sich an kalten Wänden oder in geschlossenen Kisten, wenn warme Luft von oben auf kühle Oberflächen trifft. Der erste Hauptfehler ist zu dichte Stapelung. Wenn du Plastikwannen randvoll packst oder Holzkisten ohne Luftspalten füllst, kann Feuchtigkeit nicht entweichen. In den unteren Schichten sammelt sich Schwitzwasser, einzelne beschädigte Knollen fangen an zu faulen und infizieren in wenigen Tagen die ganze Kiste.

Der zweite Fehler ist die falsche Wandnähe. Viele stellen Kisten direkt an die kalte Nordwand oder Außenwand, weil dort vermeintlich die besten Lagerbedingungen herrschen. Tatsächlich entsteht genau dort eine Kältebrücke: Die Luft kühlt an der Wand ab, Feuchtigkeit kondensiert und kriecht in die hinteren Kisten. Ich habe in meinem Altbaukeller genau das erlebt – die vordersten Kisten blieben stabil, die hinteren an der Wand zeigten nach sechs Wochen dunkle Flecken und muffigen Geruch.

Der dritte Fehler ist fehlende oder zu seltene Kontrolle. Die meisten Ratgeber sagen „regelmäßig kontrollieren“, aber niemand definiert, was das heißt. Wenn du nur alle vier Wochen in den Keller gehst, hast du bei kritischer Witterung – etwa nach Starkregen oder warmem Föhnsturm – keine Chance mehr. Schimmel breitet sich in feuchter Umgebung innerhalb von sieben bis zehn Tagen massiv aus. Eine verschimmelte Kartoffel infiziert über Sporenwolken schnell die Nachbarknollen, und plötzlich kippst du eine ganze Kiste.


Kistenarchitektur und Luftspalten – konkrete Maße für deinen Vorratskeller

Ordnungsgemäß gestapelte Holzkisten mit Luftspalten in einem trockenen Gemüsekeller mit Hygrometer an der Wand - Gemüse im Keller

Die Basis für schimmelfreies Lagern ist Luftzirkulation. Das klingt banal, wird aber selten in konkrete Zentimeter übersetzt. Ich arbeite mit folgenden Richtwerten: Befülle Holzkisten maximal bis zwei Drittel der Höhe, sodass oben mindestens fünf bis acht Zentimeter Luftspalt bleiben. Bei Wurzelgemüse in Sandkisten gilt: Die oberste Schicht Sand sollte noch drei bis vier Zentimeter unter dem Kistenrand liegen, damit Luft über die Oberfläche streichen kann.

Zwischen einzelnen Kisten brauchst du Abstand. Ich stapel nie mehr als zwei Kisten übereinander und lasse zwischen benachbarten Kistenreihen zehn Zentimeter Platz. Das erlaubt Luftzirkulation von allen Seiten. Zur Wand hin halte ich mindestens fünf Zentimeter Abstand, besser zehn. An Außenwänden oder besonders kalten Kellerwänden gehe ich auf fünfzehn Zentimeter, um Kondensation zu vermeiden. Wenn du wenig Platz hast, kannst du die Kisten auf alten Holzpaletten oder Latten aufständern – das schafft zusätzlich Luftraum von unten und verhindert direkten Bodenkontakt, der gerade bei Lehmböden oder feuchtem Beton kritisch ist.

Ein weiterer Punkt ist die Höhe der Stapelung. In meinem Keller habe ich die Erfahrung gemacht, dass drei Ebenen übereinander schon zu viel sind. Die unterste Kiste bekommt zu wenig Luftzug, Feuchtigkeit staut sich, und wenn du dann alle drei Ebenen abheben musst, um die unterste zu kontrollieren, machst du es einfach seltener. Zwei Ebenen sind das Maximum, und zwischen den Ebenen lege ich dünne Holzlatten quer, damit die obere Kiste nicht direkt auf dem Inhalt der unteren aufliegt.


Materialvergleich: Holzkisten, Plastikwannen, Gitterkörbe im Praxistest

Vergleich von geschlossener Plastikwanne mit Kondenswasser und offener Holzkiste mit trockenem Lagergemüse im Keller

Die Wahl des Kistenmaterials entscheidet massiv über Schimmelrisiko. Ich habe in den ersten Jahren verschiedene Behälter getestet und kann dir klare Vor- und Nachteile nennen. Holzlattenkisten sind mein Favorit für feuchte Keller. Sie lassen Luft durch die Zwischenräume, nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf und geben sie langsam wieder ab. Das Holz puffert Feuchteschwankungen und verhindert Schwitzwasser. Nachteil: Holzkisten sind schwerer, teurer und müssen alle paar Jahre auf Schimmelbefall am Holz selbst geprüft werden. Ich behandle meine Kisten nicht chemisch, sondern bürste sie im Frühjahr trocken ab und lasse sie ein paar Tage auslüften.

Plastikwannen sind praktisch, stapelbar und leicht zu reinigen – aber in feuchten Kellern eine Falle. Geschlossene Kunststoffboxen mit Deckel erzeugen ein eigenes Mikroklima, in dem sich Kondenswasser an den Innenwänden sammelt. Wenn du Plastikwannen nutzt, dann nur mit Löchern oder Schlitzen an den Seiten und ohne Deckel. Ich verwende sie nur noch für trockenes Lagergut wie Zwiebeln oder ausgetrocknete Kartoffeln, die ich in den ersten Wochen nach der Ernte separat lagere. Für Wurzelgemüse in feuchter Sandkiste sind Plastikwannen tabu.

Gitterkörbe oder Drahtkörbe bieten maximale Luftzirkulation, sind aber unpraktisch für kleine Knollen, die durch die Maschen fallen können. Ich nutze sie für große Kartoffeln oder Kohlköpfe, die viel Luftraum brauchen. Für Möhren oder Rote Bete sind sie ungeeignet. Eine gute Kompromisslösung sind Kunststoffgitterboxen aus dem Gartenbau – robust, stapelbar, mit großen Luftschlitzen, aber feinmaschig genug für mittelgroße Knollen.

Mein aktuelles System: Holzlattenkisten für Wurzelgemüse in Sandkiste, Kunststoffgitterboxen für Kartoffeln und Kohlrabi, und nur in Ausnahmefällen geschlossene Plastikwannen für bereits angetrocknetes Lagergut. Seit dieser Umstellung hat sich mein Schimmelproblem drastisch reduziert.


Kellerzonen-Plan speziell für Erntekisten – wo steht was?

Nicht jede Ecke im Keller ist gleich gut geeignet. Ich habe meinen Altbaukeller in drei Zonen eingeteilt, basierend auf Temperatur und Luftzirkulation. Zone eins ist die temperaturstabile Mitte des Raums, etwa zwei Meter von der Außenwand entfernt. Dort herrscht das konstanteste Klima, zwischen fünf und acht Grad im Winter, ohne direkte Kältebrücken. Hier lagere ich Kartoffeln und Möhren in Holzkisten – die Kulturen, die ich über Monate hinweg brauche und die empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren.

Zone zwei ist die Nordwand oder Außenwand mit Abstand. Wenn du genug Platz hast, um fünfzehn Zentimeter Abstand zu halten, kannst du hier Kohlköpfe oder robustere Lagergemüse platzieren. Ich stelle dort Gitterkörbe mit Weißkohl und Sellerie auf, weil diese Kulturen kühle Temperaturen gut vertragen und weniger zu Schimmel neigen. Wichtig: niemals direkt an die Wand stellen, immer aufständern und regelmäßig die Rückseite der Kisten prüfen.

Zone drei ist die Problemzone: Türnähe, Heizungsnähe oder warme Innenwände. Hier schwankt die Temperatur stark, warme Luft von oben trifft auf kühle Kellerluft, und Kondensation ist vorprogrammiert. In dieser Zone lagere ich gar kein Frischgemüse, sondern nur leere Kisten, Werkzeug oder Vorräte in verschlossenen Gläsern. Falls du keinen idealen Keller hast, konzentriere dich auf die kühlste, stabilste Ecke und reduziere lieber die Lagermenge, statt überall zu stapeln.

Ein Hygrometer und ein Thermometer sind Pflicht. Ich habe beide in der Mitte des Kellers hängen und prüfe einmal pro Woche die Werte. Ideal sind vier bis acht Grad und 75 bis 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Wenn die Feuchtigkeit über 95 Prozent steigt, lüfte ich kurz mit kalter Außenluft – aber nur, wenn draußen kälter ist als im Keller, sonst verschlimmerst du das Problem.


Kontrollroutine mit fester Frequenz – so erkennst du Schimmel früh genug

Person sortiert im Vorratskeller eine Kiste Kartoffeln, schlechte Knollen im Eimer, gute in einer frischen Kiste

Regelmäßige Kontrolle ist der entscheidende Faktor, und „regelmäßig“ heißt bei mir: einmal pro Woche im Winter, alle drei Tage bei kritischer Witterung. Kritische Witterung erkenne ich an zwei Faktoren: erstens, wenn es draußen tagelang regnet oder die Luftfeuchtigkeit außen über 90 Prozent liegt, und zweitens, wenn plötzlich warme Föhnluft in den Keller drückt. Beides kann innerhalb von wenigen Tagen das Kellerklima kippen und Schimmel auslösen.

Meine Kontrollroutine dauert fünf Minuten und läuft so ab: Ich beginne bei den Kisten mit Wurzelgemüse in feuchter Sandkiste, weil die anfälligsten sind. Ich taste die Kistenränder ab, ob sie sich klamm anfühlen, hebe die oberste Sandschicht leicht an und rieche, ob ein muffiger Geruch aufsteigt. Wenn ja, räume ich die Kiste am selben Tag komplett aus, sortiere alle beschädigten Knollen aus und fülle frischen, leicht feuchten Sand nach. Danach gehe ich zu den Kartoffelkisten, öffne jede einzelne, greife in die Ecken und prüfe, ob Knollen weich oder feucht sind. Die oberste Lage täuscht oft – Probleme starten meist in den unteren Schichten oder in den hinteren Ecken.

Wenn ich eine verdächtige Kiste finde, ziehe ich sie komplett aus der Reihe, stelle sie in die Mitte des Kellers und räume sie auf einem Arbeitstisch aus. Alles, was matschig, verschimmelt oder stark beschädigt ist, kommt in den Biomüll, nicht auf den Kompost – Schimmelsporen verteilen sich sonst im Garten. Gesunde Knollen kommen in eine frische, saubere Kiste mit neuen Luftspalten. Die alte Kiste bürste ich trocken ab und lasse sie ein paar Tage an der Luft trocknen, bevor ich sie wieder befülle.

Ein Tipp: Nummeriere deine Kisten oder markiere sie mit Kreide. So weißt du genau, welche Kiste du wann zuletzt kontrolliert hast. Ich führe eine einfache Liste an der Kellertür – Kiste 1 bis 8, Datum der letzten Kontrolle, Zustand in Stichworten. Das klingt nach Aufwand, aber nach zwei, drei Runden läuft es automatisch, und du sparst dir den Frust, ganze Kisten wegwerfen zu müssen.


Feuchtemanagement im Keller – Lüften, Hygrometer, Luftentfeuchter

Ein häufiger Irrtum ist, dass du im Winter regelmäßig lüften sollst, um Feuchtigkeit rauszulassen. Das stimmt nur bedingt. Wenn du warme, feuchte Außenluft in den kalten Keller lässt, kondensiert die Feuchtigkeit sofort an den Wänden und an den Kisten. Richtig lüften heißt: nur bei kalter, trockener Außenluft, also an frostklaren Tagen oder nach mehrtägigen Minusgraden. Ich öffne das Kellerfenster dann für zehn bis fünfzehn Minuten, um die Luft auszutauschen, aber nicht länger, damit der Keller nicht aufwärmt.

Ein Hygrometer ist unverzichtbar. Du kannst ein günstiges digitales Modell mit Min-Max-Speicher nehmen, das zeigt dir, wie stark die Werte schwanken. Ideal für Gemüse im Keller lagern ohne Schimmel sind 75 bis 90 Prozent relative Luftfeuchtigkeit. Unter 70 Prozent trocknen Knollen aus und werden schrumpelig, über 95 Prozent kippt das Klima Richtung Schimmel. Wenn du konstant über 95 Prozent liegst, hast du ein strukturelles Problem – entweder undichte Kellerwände, Grundwasser oder zu viele feuchte Sandkisten auf engem Raum.

In solchen Fällen kann ein kleiner Luftentfeuchter helfen, aber Vorsicht: Die meisten Geräte arbeiten nur ab acht Grad aufwärts effizient. In kalten Kellern unter fünf Grad bringt ein Entfeuchter oft nichts. Ich habe stattdessen in einer kritischen Ecke einen Ventilator aufgestellt, der zweimal täglich für je zehn Minuten läuft und die Luft umwälzt. Das verhindert Luftstau und hat bei mir das Problem mit feuchten Ecken gelöst.

Ein letzter Punkt: Wenn deine Kisten trotz scheinbar guter Raumwerte innen feucht werden, liegt es meist an zu dichter Befüllung oder falscher Stapelung. Dann hilft kein Lüften, sondern nur Umstapeln, Luftspalten vergrößern und weniger Kisten auf derselben Fläche lagern.


Notfallprotokoll: Schimmel im Vorratskeller – was jetzt?

Wenn du Schimmel entdeckst, zählt Schnelligkeit. Mein Notfallprotokoll läuft in fünf Schritten ab. Schritt eins: Isoliere die betroffene Kiste sofort. Ziehe sie aus der Reihe, stelle sie weit weg von den anderen Kisten, damit Sporen sich nicht verteilen. Öffne das Kellerfenster, falls möglich, um die Sporenkonzentration zu senken.

Schritt zwei: Sortiere radikal aus. Alles, was sichtbar verschimmelt ist, kommt weg – großzügig, nicht knausrig. Wenn eine Kartoffel graue Fäden zeigt, entferne auch die direkt anliegenden Knollen, selbst wenn sie äußerlich gesund aussehen. Schimmel wächst oft unsichtbar unter der Schale weiter. Ich packe verschimmelte Knollen in eine verschließbare Plastiktüte, bevor ich sie in die Biotonne werfe, um Sporen nicht im Keller zu verteilen.

Schritt drei: Identifiziere die Ursache. War die Kiste zu dicht befüllt? Stand sie zu nah an der Wand? War der Sand in der Sandkiste zu nass? Lag eine faulige Knolle unentdeckt in der Ecke? Nur wenn du die Ursache findest, kannst du sie abstellen. In meinem Fall war es meist eine Kombination aus zu dicht gestapelten Plastikwannen und fehlender Kontrolle.

Schritt vier: Reinige die Kiste gründlich. Holzkisten bürste ich trocken ab, wasche sie mit klarem Wasser und lasse sie mindestens zwei Tage an der Luft trocknen. Plastikwannen wasche ich mit heißem Wasser und Spülmittel, spüle gründlich nach und trockne sie ebenfalls komplett ab. Benutze keine Chemiekeule – das bringt nichts und hinterlässt Rückstände.

Schritt fünf: Baue die Lagerung neu auf. Befülle die Kiste weniger dicht, schaffe mehr Luftspalten, stelle sie an eine andere Stelle mit besserer Luftzirkulation. Prüfe in den nächsten zwei Wochen jeden zweiten Tag, ob sich erneut Schimmel bildet. Wenn ja, hast du entweder die Ursache nicht gefunden oder dein Kellerklima ist strukturell zu feucht – dann musst du über Alternativen wie Erdmiete oder Reduzierung der Lagermenge nachdenken.


Selbstversorger-Spezial: Verlustquote kalkulieren und Risiko verteilen

Wenn du als Selbstversorger deine Winterversorgung planst, musst du Lagerverluste einkalkulieren. Ich rechne mit zehn bis fünfzehn Prozent Ausfall über die gesamte Lagersaison – das deckt Schimmel, Fäulnis, Schrumpfung und Austrieb ab. Wenn du in einem schwierigen Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit arbeitest, plane besser zwanzig Prozent ein. Das klingt viel, aber es ist realistisch und verhindert, dass du im März plötzlich ohne Kartoffeln dastehst.

Eine Strategie, die bei mir gut funktioniert, ist die Risikoverteilung. Statt die komplette Ernte in großen Kisten zu lagern, verteile ich sie auf viele kleine Kisten. Wenn eine Kiste kippt, verliere ich maximal fünf Kilogramm statt zwanzig. Ich habe zwölf mittelgroße Holzkisten statt vier riesige Plastikwannen, und jede Kiste enthält eine andere Sorte oder Erntecharge. Das macht die Kontrolle aufwendiger, aber das Risiko sinkt deutlich.

Ein zweiter Punkt ist gestaffelte Einlagerung. Ich lagere nicht die gesamte Ernte auf einmal ein, sondern in drei Chargen: September, Oktober, November. Die Septembercharge ist meist kleiner und wird bis Dezember verbraucht. Die Oktobercharge ist die Hauptmenge für Januar bis März. Die Novembercharge ist das Backup für April und Mai. So habe ich nie alles auf einmal im Keller, und wenn eine Charge Probleme macht, kann ich die nächste anders stapeln.

Als Backup nutze ich zusätzlich eine kleine Erdmiete im Garten für Wurzelgemüse. Dort lagere ich etwa zwanzig Prozent der Möhren und Rote Bete in feuchtem Sand unter einer Schicht Stroh und Erde. Die Erdmiete hat ein stabileres Klima als mein Keller, aber ich komme im Winter schlechter ran. Sie dient als Notreserve, falls der Keller doch kippt.


FAQ

Welche Temperatur ist ideal für Gemüse im Keller lagern ohne Schimmel?

Ideal sind vier bis acht Grad für die meisten Lagergemüse wie Kartoffeln, Möhren, Rote Bete und Sellerie. Unter vier Grad wird es für manche Kulturen zu kalt, über zehn Grad steigt das Schimmelrisiko und Knollen treiben früher aus. Wichtiger als die exakte Temperatur ist Konstanz – Schwankungen über fünf Grad innerhalb weniger Tage sind kritisch.

Wie oft muss ich meine Vorratskisten im Winter kontrollieren?

Einmal pro Woche ist Minimum, alle drei Tage bei kritischer Witterung wie Starkregen oder warmen Föhnstürmen. Die Kontrolle dauert nur fünf Minuten, aber sie verhindert, dass Schimmel sich unbemerkt ausbreitet. Nummeriere deine Kisten und führe eine einfache Liste, welche Kiste wann geprüft wurde.

Kann ich Plastikwannen für Lagergemüse im Keller nutzen?

Nur bedingt. Geschlossene Plastikwannen erzeugen Schwitzwasser und fördern Schimmel in feuchten Kellern. Wenn du Plastikwannen nutzt, dann nur mit Luftschlitzen oder Löchern und ohne Deckel, und nur für trockenes Lagergut wie Zwiebeln. Für Wurzelgemüse in feuchter Sandkiste sind Holzkisten deutlich besser.

Was mache ich, wenn ich Schimmel in einer Kiste finde?

Isoliere die Kiste sofort, sortiere großzügig alles Verschimmelte aus, reinige die Kiste gründlich und baue die Lagerung mit mehr Luftspalten neu auf. Prüfe die Ursache – meist zu dichte Befüllung, zu nah an der Wand oder zu seltene Kontrolle. Kontrolliere die benachbarten Kisten täglich für zwei Wochen.

Wie feucht sollte der Sand in Sandkisten für Wurzelgemüse sein?

Leicht feucht, nicht nass. Wenn du den Sand in der Hand zusammendrückst, sollte er gerade so halten, aber kein Wasser abgeben. Zu nasser Sand führt zu Fäulnis und Schimmel, zu trockener Sand lässt Knollen schrumpfen. Prüfe die Feuchtigkeit alle zwei Wochen und befeuchte nur bei Bedarf minimal nach.

Welchen Abstand brauche ich zwischen Kisten und Kellerwand?

Mindestens fünf Zentimeter, besser zehn. An kalten Außenwänden gehe ich auf fünfzehn Zentimeter, um Kondensation zu vermeiden. Ständere die Kisten zusätzlich auf Paletten oder Holzlatten auf, damit Luft auch von unten zirkulieren kann. Direkter Wandkontakt ist einer der häufigsten Schimmelfehler.

Soll ich im Winter regelmäßig lüften, um Feuchtigkeit rauszulassen?

Nur bei kalter, trockener Außenluft. Wenn du warme, feuchte Luft in den kalten Keller lässt, kondensiert die Feuchtigkeit sofort an Wänden und Kisten. Lüfte nur an frostklaren Tagen für zehn bis fünfzehn Minuten. Ein Hygrometer hilft dir, die richtigen Lüftungsmomente zu erkennen.

Wie viele Kisten kann ich übereinander stapeln?

Maximal zwei Ebenen. Bei drei Ebenen bekommt die unterste Kiste zu wenig Luftzug, und du kontrollierst sie seltener, weil du zwei Kisten abheben musst. Lege zwischen den Ebenen dünne Holzlatten quer, damit die obere Kiste nicht direkt auf dem Inhalt der unteren aufliegt.

Was ist besser: Holzkisten oder Gitterkörbe?

Für feuchte Keller sind Holzlattenkisten besser, weil sie Feuchtigkeit puffern und Schwitzwasser verhindern. Gitterkörbe bieten maximale Luftzirkulation, sind aber unpraktisch für kleine Knollen. Ich nutze Holzkisten für Wurzelgemüse in Sandkiste und Gitterkörbe nur für große Kartoffeln oder Kohlköpfe.

Wie kalkuliere ich Lagerverluste als Selbstversorger ein?

Rechne mit zehn bis fünfzehn Prozent Ausfall über die gesamte Lagersaison – das deckt Schimmel, Fäulnis, Schrumpfung und Austrieb ab. In schwierigen Kellern plane zwanzig Prozent ein. Verteile das Risiko auf viele kleine Kisten statt wenige große, und lagere nicht die gesamte Ernte auf einmal ein, sondern gestaffelt über mehrere Monate.


Fazit

Gemüse im Keller lagern ohne Schimmel ist keine Glückssache, sondern eine Frage von Kistenarchitektur, Materialwahl und klarer Routine. Die drei Hauptfehler – zu dichte Stapelung, falsche Wandnähe und fehlende Kontrolle – kannst du mit konkreten Maßen und einem festen Kontrollrhythmus abstellen. Holzlattenkisten mit Luftspalten, mindestens fünf Zentimeter Abstand zur Wand, maximal zwei Ebenen übereinander und wöchentliche Fünf-Minuten-Checks sind die Basis. Wenn du zusätzlich dein Kellerklima mit Hygrometer überwachst, bei kalter Außenluft lüftest und bei Schimmelbefall sofort radikal aussortierst, hast du gute Chancen, deine Ernte bis April stabil zu halten. Ich habe in den letzten drei Wintern mit diesem System weniger als fünf Prozent Verlust gehabt, und du kannst das genauso schaffen. Fang mit einer kleinen Verbesserung an – bessere Luftspalten oder eine wöchentliche Kontrolle – und baue von dort aus. Dein zukünftiges Ich im März wird dir dankbar sein, wenn du statt verschimmelter Kisten gesunde Knollen aus dem Keller holst.

Bildquellen

  • mehrere Kartoffeln mit grauem Schimmel: Erde und Ernte
  • Reihen aus Holzlattenkisten: Erde und Ernte
  • Vergleichsszene auf einem Kellerboden: Erde und Ernte
  • sortiert sichtbare Problemknollen: Erde und Ernte
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