Ein Herbstgemüsegarten galt früher als kaum möglich. Nach der Haupternte leerten sich die Beete, und viele Hobbygärtner bereiteten ihre Flächen auf den Winter vor. Heute aber denken immer mehr Selbstversorger um: Mit der richtigen Planung, gezielter Nachkultur und passenden Sorten lässt sich der Gemüsegarten weit über den Sommer hinaus nutzen.
Inhaltsverzeichnis
Warum früher Schluss war – und heute mehr möglich ist
Noch vor wenigen Jahrzehnten waren die Möglichkeiten für einen Anbau im Herbst stark begrenzt. Saatgut war weniger vielfältig, moderne Abdeckungen wie Gartenvlies kaum bekannt. Mit den kürzer werdenden Tagen galt: Der Garten ruht bis zum Frühjahr.
Heute profitieren Hobbygärtner von:
- verbesserten, kälteverträglichen Sorten
- Hilfsmitteln wie Folientunneln und Frühbeeten
- mehr Wissen über Zwischenkultur und Mischpflanzung
So wird der Herbstgemüsegarten nicht mehr als Resteverwertung gesehen, sondern als zweite Chance für frisches Grün und eine abwechslungsreiche Küche.
Geeignete Gemüsearten für die zweite Ernte
Feldsalat – Klassiker für Herbst und Winter

- Aussaat: August bis September
- Besonderheit: wächst auch bei kühleren Temperaturen
- Vorteil: direkt ins Beet oder geschützt im *Frühbeet möglich
Spinat – schneller Alleskönner

- Keimt zuverlässig auch in kühlen Böden
- Erste Ernte oft nach 6 Wochen
- Mehrfachschnitt möglich, treibt neu aus
Radieschen – Ernte in Rekordzeit
- Nur 4 Wochen von Aussaat bis Ernte
- Im Herbst besonders mild im Geschmack
- Geeignet für kleine Beete und Balkonkästen
Mangold und Rote Bete als Babyleaf
- Knollen brauchen lange, Blätter aber schnell erntereif
- Mehrfachschnitt möglich
- Farbige Blätter für Abwechslung im Speiseplan
Kohlrabi und Chinakohl
- Frühe Aussaat im Juli/August bringt kleine Knollen
- Junge Pflanzen im Herbst nutzbar
- Unter *Vlies frosttolerant
Winterzwiebeln und Knoblauch – für die nächste Saison

- Steckzeit: September bis Oktober
- Vorteil: Wurzeln sich vor dem Winter ein
- Ernte im kommenden Frühjahr oder Sommer
Praktische Tipps für den Herbstgemüsegarten
1. Beete sofort nutzen
Nach der Sommerernte von Kartoffeln oder Bohnen sollten Flächen nicht brachliegen. Je früher die Nachkultur startet, desto besser wird die Restwärme des Bodens genutzt.
2. Boden lockern und düngen
Ein lockerer Boden ist entscheidend. Eine leichte Gabe Kompost oder organischer Dünger unterstützt das Wachstum und sorgt für eine kräftige zweite Ernte.
3. Schutz vor Kälte
- Gartenvlies oder Folientunnel verlängern die Saison
- Frühbeetkästen schützen zuverlässig vor Frost
- Schon wenige Grad mehr können über Ernte oder Misserfolg entscheiden
4. Mehrfach ernten
Salate oder Blattgemüse treiben nach dem Schnitt erneut aus. So steigt der Gesamtertrag, ohne dass neue Aussaaten nötig sind.
5. Misch- und Zwischenkultur nutzen
Freie Lücken lassen sich ideal füllen:
- Spinat zwischen Kohlarten
- Radieschen in Karottenreihen
- Feldsalat unter Tomaten im Folienhaus
6. Sortenwahl ist entscheidend
Für den Herbstanbau gibt es spezielle Sorten, die kälteverträglicher sind:
- Spinat „Verdil“
- Feldsalat „Vit“
- Radieschen „Rex“
7. Tradition und Moderne verbinden
Während früher im Herbst alles abgeräumt wurde, nutzen moderne Selbstversorger jede Fläche effizient. Mit kleinen Anpassungen lassen sich Tradition und moderne Methoden kombinieren.
Vorteile einer zweiten Ernte
Ein Herbstgemüsegarten bringt zahlreiche Vorteile:
- Frisches Gemüse bis in den Winter
- Effiziente Bodennutzung statt Brachflächen
- Höhere Selbstversorgung durch zusätzliche Erträge
- Mehr Abwechslung und Vitamine in der Küche
FAQ zum Herbstgemüsegarten zweite Ernte
Kann man im Oktober noch Gemüse aussäen?
Ja, Feldsalat und Spinat sind typische Kulturen, die auch im Oktober noch gesät werden können. Unter *Vlies oder im *Frühbeet gelingt der Anbau besonders gut.
Welches Gemüse ist besonders schnell erntereif?
Radieschen sind unschlagbar schnell – oft nur vier Wochen bis zur Ernte. Auch Spinat eignet sich für eine zügige Nachkultur.
Braucht man ein *Frühbeet für den Herbstanbau?
Nicht zwingend. Doch ein *Frühbeet oder Gartenvlies verlängern die Saison deutlich und schützen vor ersten Frösten.
Fazit: Die zweite Ernte lohnt sich
Der Herbstgemüsegarten zeigt, dass die Saison längst nicht im September endet. Mit schnell wachsenden Arten, sorgfältiger Planung und etwas Schutz können Selbstversorger die Anbauzeit um viele Wochen verlängern.
Statt leeren Beeten gibt es frisches Gemüse, effiziente Flächennutzung und mehr Vielfalt in der Küche. Wer einmal den Herbst als zweite Erntechance erlebt hat, wird diese Möglichkeit nicht mehr missen wollen.
Du bist gefragt
Hast du bereits Erfahrungen mit einer zweiten Ernte im Herbst? Teile deine Tipps in den Kommentaren – so profitieren andere Gärtner von deinem Wissen.
Bildquellen
- Feldsalat in Reihen im Beet: Erde und Ernte
- Spinatgrün mit Schere schneiden: Erde und Ernte
- Knoblauch setzen: Erde und Ernte
- Herbstlicher Gemüsegarten: Erde und Ernte
Bei Links, die mit einem Sternchen (*) markiert sind, handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Wenn Sie über einen solchen Link ein Produkt erwerben, erhalte ich eine kleine Provision. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten. Die Empfehlung eines Produkts erfolgt unabhängig von einer möglichen Vergütung. Die so erzielten Einnahmen helfen, dieses Onlineangebot zu finanzieren. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung.