Rettich und Radieschen säen ist auch im Spätsommer eine gute Idee – besonders wenn Beete nach der Ernte von Kartoffeln, Salaten oder Erbsen leer geworden sind. In nur wenigen Wochen kannst du knackiges, frisches Gemüse aus dem eigenen Garten ernten. In diesem Beitrag zeige ich dir, warum sich die späte Aussaat lohnt, welche Sorten sich eignen und wie du mit minimalem Aufwand maximale Ernteerfolge erzielst.
Inhaltsverzeichnis
Warum Rettich und Radieschen jetzt noch säen?
Rettich und Radieschen säen im Spätsommer ist eine effektive Methode, um freie Beetflächen zu nutzen. Die Pflanzen haben eine extrem kurze Kulturdauer von nur 3–8 Wochen und benötigen kaum Pflege.
Vorteile einer Spätsaat:
- Kurze Wartezeit: Radieschen nach 3–4 Wochen, Rettich nach 6–8 Wochen erntereif
- Geringerer Schädlingsdruck: Erdflöhe und Kohlfliegen sind im Spätsommer weniger aktiv
- Kühlere Temperaturen: Fördern das Wachstum und sorgen für milderen Geschmack
- Einfache Kulturführung: Auch für Gartenanfänger bestens geeignet
Die 6 besten Sorten für die Spätsaat
Nicht jede Sorte kommt mit Spätsommerbedingungen klar. Diese Radieschen- und Rettichsorten haben sich bewährt:
Radieschen-Sorten
- ‚Rudi‘ – schnell, mild, rund
- ‚Sora‘ – hitzefest, wenig pelzig
- ‚Parat‘ – ideal für warme Spätsommer
Rettich-Sorten
- ‚Neptun‘ – frühe Ernte, zartweiß
- ‚Rex‘ – klein, robust, für spätes Saatfenster
- ‚Eiszapfen‘ – länglich, leicht scharf, gut lagerfähig
Diese Sorten findest du bei vielen Saatgutversendern wie z. B. Dreschflegel.de oder Bingenheimer Saatgut.
Standortwahl, Boden & Aussaat-Tipps

Standort
- Sonnig bis halbschattig – zu viel Schatten verlangsamt das Wachstum
- Keine frische Kompostgabe – führt zu übermäßigem Blattwachstum und Schärfe
Boden
- Locker und durchlässig, humusreich
- Bei schweren Böden Sand oder Kompost untermischen
- Feinkrümelige Struktur fördert gleichmäßige Knollenbildung
Aussaat-Anleitung
- Radieschen: 1–2 cm tief, Reihenabstand 10 cm
- Rettich: 1–2 cm tief, Reihenabstand 15–20 cm
- Nach dem Säen gut andrücken und gleichmäßig angießen
- Tipp: Verwende eine Reihensaat – so bleibt die Pflege einfach
Pflege, Gießen und Schädlingsschutz
Gießen
- Täglich morgens gießen, gleichmäßig feucht halten
- Wichtig: Unregelmäßiges Gießen macht das Gemüse scharf oder pelzig
Belüftung & Unkraut
- Verdichtete Bestände auslichten
- Leichtes Hacken oder Mulchen gegen Unkrautdruck
Schädlingsschutz
- Kohlfliege & Erdflöhe: Verwende ein Gemüseschutznetz
- Schnecken: Bierfallen oder Schneckenzäune nutzen
Erntezeitpunkt & Verwendungsideen

Wann ernten?
- Radieschen: Erntefähig nach 3–4 Wochen
- Rettich: Nach etwa 6–8 Wochen, nicht überständig werden lassen
Verwendung
Blätter: Für Suppen oder als Pesto – nicht wegwerfen!
Frisch: Aufs Brot, im Salat
Eingelegt: Als milde Fermente
Getrocknet: In Scheiben als Snack
Mischkultur & Folgepflanzung

Rettich und Radieschen säen nicht nur als ideale Lückenfüller – sie passen auch hervorragend in eine Mischkultur. Während sie zügig keimen und schnell geerntet werden, lockern sie den Boden auf und hinterlassen ihn ideal vorbereitet für Folgekulturen wie Spinat, Feldsalat oder Winterpostelein. Kombiniere Radieschen z. B. mit Kopfsalat, Karotten oder Spinat – sie stören sich nicht gegenseitig und nutzen Licht und Nährstoffe effizient. Achte jedoch darauf, Kohlarten als Nachbarn zu meiden, da Radieschen und Rettich selbst zur Familie der Kreuzblütler gehören. Zu enge Verwandtschaft kann Krankheiten wie Kohlhernie fördern.
Saatgut selbst gewinnen
Wenn du langfristig unabhängig von Saatgutkauf werden möchtest, kannst du bei Rettich und Radieschen auch eigenes Saatgut gewinnen. Dafür musst du einige gesunde Pflanzen gezielt auswachsen lassen, anstatt sie zu ernten. Beide Arten bilden im zweiten Jahr, nach der Überwinterung oder bei früher Aussaat, lange Blütenschäfte mit zahlreichen Schoten aus. Wichtig: Lass nur die kräftigsten Pflanzen blühen und kreuze nicht verschiedene Sorten im selben Beet – Radieschen und Rettich können sich leicht gegenseitig befruchten. Die geernteten, gut getrockneten Samen halten sich bei richtiger Lagerung mehrere Jahre und machen dich ein Stück weit unabhängiger – und schon kannst du wieder Rettich und Radieschen säen.
Fazit: Jetzt Rettich und Radieschen säen lohnt sich
Ob als Lückenfüller, schnelle Zwischenkultur oder frischer Snack aus dem Garten: Rettich und Radieschen säen im Spätsommer ist einfach, schnell und lohnenswert. Du brauchst weder Vorkenntnisse noch viel Platz – nur etwas Saatgut, Wasser und Geduld.
Nutze die Wochen bis zum Herbst sinnvoll – und freu dich auf knackige, selbstgeerntete Radieschen und Rettiche!
Leserfrage
Hast du dieses Jahr schon Rettich oder Radieschen gesät – oder planst du eine Spätsaat?
Schreib deine Erfahrungen, Lieblingssorten oder Tipps in die Kommentare!
Bildquellen
- Radieschenaussaat im Hochbeet: Erde und Ernte
- Spätsommer-Radieschen-Ernte2: Erde und Ernte
- Rettichpflanze in Mischkultur mit Salat: Erde und Ernte
- Rettich-&-Radieschen: Erde und Ernte