Kompostieren im Garten gehört zu den wirkungsvollsten Methoden, um Abfälle zu verwerten, den Boden zu verbessern und nachhaltiger zu gärtnern. Aus Küchen- und Gartenresten entsteht fruchtbarer Humus, der Wasser speichert, Pflanzen nährt und die Bodenstruktur verbessert. Doch nicht alles, was organisch aussieht, darf auf den Kompost. Falsch befüllte Haufen führen zu Fäulnis, Geruchsbildung oder Schädlingsbefall.
In diesem Ratgeber erfährst du, was auf den Kompost darf, welche Fehler du vermeiden solltest und wie du beim Kompostieren im Garten erfolgreich bist.
Inhaltsverzeichnis
Warum Kompostieren im Garten so wichtig ist
Kompostieren im Garten schließt den natürlichen Nährstoffkreislauf: Pflanzen entziehen dem Boden Nährstoffe – durch Kompost gibst du sie zurück. Der fertige Humus verbessert die Bodenstruktur, aktiviert das Bodenleben, speichert Wasser und verringert die Abhängigkeit von Kunstdünger.
Zudem sparst du Entsorgungskosten und reduzierst deinen Restmüll – ein Plus für Umwelt und Geldbeutel.
Was darf auf den Kompost? – Kompostieren im Garten leicht gemacht
Grüne Materialien (stickstoffreich)
Diese Bestandteile treiben die Rotte an und liefern wichtige Nährstoffe:
- Gemüse- und Obstreste
- Rasenschnitt (kurz angetrocknet)
- Kaffeesatz mit Filter
- Teebeutel (ohne Kunststoffanteile)
- Eierschalen (zerdrückt)
- Unkraut ohne Samen
- Laub (nicht zu viel Eiche, Walnuss, Kastanie)
- Kleintiermist von pflanzenfressenden Tieren (z. B. Kaninchen, Meerschweinchen)
Braune Materialien (kohlenstoffreich)
Sie lockern den Haufen auf und sorgen für Sauerstoff:
- Gehäckselte Zweige
- Sägemehl (unbehandelt)
- Stroh, Heu
- Eierkartons, Pappe (zerrissen, unbedruckt)
- Getrocknetes Laub
- Kleine Mengen Zeitungspapier (ohne Farbe)
- Reifer Kompost oder Gartenerde als „Starter“
Die Mischung sollte stets etwa 50 % grün und 50 % braun sein.
Tierische Abfälle – erlaubt oder tabu?
Erlaubt (in kleinen Mengen):
- Eierschalen
- Kleintiermist (pflanzenfressend, ohne Streu aus Ton)
Nicht erlaubt:
- Fleisch, Fisch, Knochen
- Milchprodukte, Käserinde
- Gekochte Essensreste, Brot
- Wurst, Soßen, ölhaltige Speisen
Diese Bestandteile führen zu Fäulnis und ziehen Ratten oder Maden an.
Was gehört nicht auf den Kompost? – Fehler beim Kompostieren im Garten vermeiden

Gekochte Reste und tierische Produkte
Stark gewürzte oder gesalzene Speisereste hemmen Mikroorganismen. Fleisch, Fisch, Käserinde und Knochen locken Schädlinge an. Entsorge sie besser im Restmüll oder (wenn erlaubt) über die Biotonne.
Krankes Pflanzenmaterial
Nicht kompostieren solltest du:
- Pilzinfizierte Pflanzen (z. B. Mehltau, Krautfäule)
- Von Schädlingen befallene Pflanzenteile
- Invasive Neophyten (z. B. Riesenbärenklau, Staudenknöterich)
Sporen und Samen überstehen oft den Kompostprozess und können sich erneut ausbreiten.
Asche, Papier & Pappe
- Erlaubt: Kleine Mengen unbehandelter Holzasche (enthält Kalk)
- Nicht erlaubt: Grillkohleasche, Briketts (enthalten Schwermetalle)
- Papier: Nur ungefärbt, unbeschichtet und in kleinen Mengen (z. B. Eierkartons)
Vermeide glanzbeschichtete Prospekte oder farbig bedrucktes Papier.
Tierkot, Streu und Hygieneartikel
Nicht auf den Kompost gehören:
- Hundekot, Katzenkot (enthält Keime, Medikamente)
- Katzenstreu (oft mineralisch, nicht abbaubar)
- Windeln, Staubsaugerbeutel, Damenhygiene
Diese Stoffe belasten den Kompost mit Schadstoffen oder verrotten nicht.
Komposthaufen anlegen – so funktioniert’s
Standortwahl beim Kompostieren im Garten
- Halbschattig, windgeschützt
- Direkter Bodenkontakt (für Regenwürmer und Mikroorganismen)
- Kein Platz auf Pflaster oder Beton
Geeignet sind Holzkomposter, Gitterboxen oder Thermokomposter.
Aufbau in Schichten
- Unterste Schicht: Grobe Äste, Zweige (20–30 cm)
- Darüber: Abwechselnd grüne und braune Materialien
- Zwischendurch: Immer mal etwas Gartenerde oder reifen Kompost als Starter
Zerkleinere grobe Bestandteile. Lasse Rasenschnitt vorher antrocknen und mische ihn mit trockenem Material.
Feuchtigkeit & Belüftung
- Ideal: Feucht wie ein ausgewrungener Schwamm
- Zu trocken: Wasser oder frisches Grün zugeben
- Zu nass: Trockenes Material (Zweige, Laub) untermischen
Tipp: 1–2 Mal im Jahr umsetzen – so bleibt der Haufen locker und geruchsfrei.
Wie lange dauert Kompostieren im Garten?
Die Rottezeit hängt vom Material und der Pflege ab:
- Schnellkomposter: 2–4 Monate
- Gartenkompost: 6–24 Monate
Anzeichen für Reife:
- Dunkelbraune, krümelige Struktur
- Angenehmer, erdiger Geruch
- Keine erkennbaren Reste mehr
Kressetest: Kresse in Kompost säen. Wenn sie normal keimt, ist der Kompost einsatzbereit.
Häufige Fehler beim Kompostieren – und wie du sie vermeidest
- Zu nass: Rasenschnitt fault – vorher antrocknen
- Falsches Verhältnis: 50/50 beachten (Grün/Braun)
- Fremdstoffe: Plastik, Glas, Metall, kompostierbare Plastiktüten vermeiden
- Kein Umsetzen: Sauerstoffmangel = Fäulnis
- Krankes Material: Immer über Rest- oder Biomüll entsorgen
Kompostieren im Garten: Jahreszeitliche Pflege im Überblick

- Frühjahr: Kompost umsetzen, frisches Material hinzufügen
- Sommer: Gießen nicht vergessen, ggf. schattieren
- Herbst: Laub und Strauchschnitt mischen oder Laubkompost anlegen
- Winter: Haufen mit Stroh oder Laub abdecken, vor Nässe schützen
Der fertige Kompost – Gold für deinen Garten
Reifer Kompost ist ein wahres Wundermittel:
- Mulch: Hält Feuchtigkeit und unterdrückt Unkraut
- Bodenverbesserung: Krümelige Struktur, bessere Belüftung
- Dünger: Für Gemüsebeete, Blumenbeete und Topfpflanzen
Dosierung: 1–2 Liter Kompost pro m² reichen meist aus.
Du bist gefragt: Deine Tipps zum Kompostieren im Garten
Wie kompostierst du? Hast du schon einen festen Platz im Garten oder nutzt du einen Schnellkomposter? Welche Materialien funktionieren bei dir gut – und was eher nicht? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren und hilf anderen, ihren Komposthaufen optimal zu gestalten.
Bildquellen
- verbotene abfälle: Erde und Ernte
- kompostpflege: Erde und Ernte
- kompost: Erde und Ernte