Mini-Bokashi: Dünger aus 7 Litern Küchenabfall

Wer in einer Wohnung lebt, kennt das Problem: Bioabfall wandert in die Tonne, obwohl er eigentlich viel zu wertvoll dafür ist. Ein Mini-Bokashi löst genau das – er fermentiert Küchenabfälle direkt in der Küche, braucht kaum Platz und liefert nach zwei Wochen fertigen Dünger plus flüssigen Pflanzensaft. Anders als klassische *Bokashi-Eimer mit 16 bis 19 Litern Fassungsvermögen sind Mini-Varianten mit 5 bis 8 Litern perfekt für Single-Haushalte oder alle, die nur wenig Bioabfall produzieren. Du brauchst weder Balkon noch Keller – nur einen schattigen Platz in der Küche und ein bisschen Geduld. In dieser Anleitung erfährst du, wie du einen Mini-*Bokashi selber bauen oder nutzen kannst, welche Abfälle hineindürfen und wie du typische Stolpersteine wie Geruch oder Gasbildung vermeidest. Am Ende hast du ein System, das leise vor sich hin arbeitet und deine Zimmerpflanzen mit selbst gemachtem Dünger versorgt.


Was ist ein Mini-Bokashi und wie unterscheidet er sich vom Standard-Eimer

Mini-Bokashi-Eimer auf heller Küchenplatte mit Gießkanne und Zimmerpflanze, links Negativraum

*Bokashi kommt aus Japan und bedeutet fermentiertes organisches Material. Im Grunde ist ein *Bokashi-Eimer ein luftdichter Behälter, in dem Küchenabfälle mithilfe effektiver Mikroorganismen anaerob fermentiert werden – also ohne Sauerstoff. Das Ergebnis ist kein klassischer Kompost, sondern eine saure, vorverdaute Masse, die im Boden schnell zu Humus wird. Der Standard-*Bokashi fasst meist 16 bis 19 Liter und ist für Haushalte mit drei bis vier Personen ausgelegt. Ein Mini-*Bokashi dagegen arbeitet mit 5 bis 8 Litern und eignet sich für Singles, Paare oder alle, die nur gelegentlich Gemüseschalen oder Kaffeesatz anfallen haben. Der kleinere Eimer füllt sich schneller, muss also öfter geleert werden – dafür passt er problemlos unter die Spüle oder neben den Mülleimer. Wichtig ist, dass auch Mini-Varianten mit einem Siebeinsatz oder Abtropfsystem ausgestattet sind, damit der Sickersaft abfließen kann. Ohne Ablauf fault der Inhalt statt zu fermentieren, und dann wird es tatsächlich unangenehm.


Welche Größe passt zu deinem Haushalt – Orientierungstabelle

Die richtige Eimergröße hängt davon ab, wie viel Bioabfall du täglich produzierst und wie oft du den Eimer leeren möchtest. Ein 5-Liter-Eimer ist ideal, wenn du allein lebst und hauptsächlich Kaffeesatz, Teebeutel und gelegentlich Gemüseschalen sammelst. Er ist nach etwa 10 bis 14 Tagen voll, wenn du täglich 300 bis 400 Gramm Abfall hinzufügst. Ein 7-Liter-Eimer schafft bis zu 500 Gramm pro Tag und eignet sich für zwei Personen oder für alle, die etwas mehr kochen. Mit 8 Litern kommst du auf rund 14 Tage bei zwei bis drei Personen, vorausgesetzt, du zerkleinerst die Abfälle gut. Grundsätzlich gilt: Je kleiner der Eimer, desto schneller ist er voll – aber desto handlicher ist er auch in der Küche. Wenn du zwei Mini-Eimer im Wechsel nutzt, kannst du den Rhythmus entspannen: Während einer fermentiert, füllst du den anderen. Das ist die eleganteste Lösung für kleine Haushalte ohne Stauraum.


Bokashi Eimer selber bauen – Mini-Variante ohne Auslaufhahn

Einen Mini-*Bokashi kannst du mit zwei stapelbaren Kunststoffeimern bauen, die es im Baumarkt für wenige Euro gibt. Der untere Eimer fängt den Sickersaft auf, der obere nimmt die Abfälle auf und hat Löcher im Boden, damit die Flüssigkeit abtropfen kann. Du bohrst in den Boden des oberen Eimers etwa 20 bis 30 Löcher mit einem Durchmesser von 1 bis 2 Millimetern – nicht größer, sonst tropfen später feste Teile mit durch. Wenn du keinen Auslaufhahn einbauen willst, stellst du den oberen Eimer einfach in den unteren und hebst ihn alle zwei bis drei Tage an, um den Saft abzugießen. Das ist zwar etwas umständlicher als ein Hahn, funktioniert aber genauso gut und spart dir das Bohren eines größeren Lochs plus Dichtung. Der Vorteil dieser DIY-Variante: Du kannst die Eimergröße frei wählen und brauchst kein Spezialwerkzeug. Der Nachteil: Das Anheben ist etwas fummeliger, und du musst aufpassen, dass keine Abfälle in den unteren Eimer rutschen. Für den Alltag reicht das aber völlig, solange du regelmäßig den Saft abgießt und den Deckel dicht hältst.


Was darf in den Mini-Bokashi – Praxis-Matrix für Küchenabfälle

*Bokashi ist toleranter als klassischer Kompost, aber nicht alles gehört hinein. Gemüse- und Obstreste sind immer erlaubt, ebenso Kaffeesatz, Teebeutel ohne Metallklammer, Eierschalen und welke Blumen. Auch gekochte Reste, Nudeln, Reis und Brot funktionieren – sie müssen nur gut zerkleinert werden, damit sie gleichmäßig fermentieren. Kleine Mengen Fleisch, Fisch, Milchprodukte oder Käse sind möglich, sollten aber nicht mehr als 10 Prozent der Gesamtmasse ausmachen, sonst kippt der pH-Wert zu stark. Tabu sind große Mengen Flüssigfette, Öle, Knochen, Gräten und Zitrusschalen in großen Stücken – die Schalen enthalten ätherische Öle, die die Fermentation hemmen können. Wenn du Zitrone oder Orange nutzt, schneide die Schale fein und gib nur kleine Portionen dazu. Generell gilt: Je kleiner die Stücke, desto besser. Große Kartoffelschalen oder ganze Apfelreste brauchen ewig, bis sie fermentiert sind. Mit einem scharfen Messer oder einer Küchenschere halbierst du die Fermentationszeit und bekommst eine homogenere Masse am Ende.


Effektive Mikroorganismen und Bokashi-Bran richtig dosieren

Damit die Fermentation funktioniert, brauchst du effektive Mikroorganismen – entweder als flüssige EM-Lösung oder als *Bokashi-Bran, also getrocknete Getreidekleie mit Mikroben. Pro Schicht Abfall (etwa 3 bis 4 Zentimeter hoch) streust du eine Handvoll Bran darüber oder sprühst zwei bis drei Pumpstöße EM-Lösung drauf. Bei einem 5-Liter-Eimer reicht eine Packung Bran für etwa vier bis sechs Füllungen, je nachdem, wie großzügig du dosierst. Zu viel Bran schadet nicht, aber es wird teurer – zu wenig führt dazu, dass die Abfälle faulen statt zu fermentieren. Wenn du selbst Bran herstellen willst, brauchst du Weizenkleie, EM-Lösung, Wasser und etwas Melasse als Nährstoff. Das lohnt sich aber erst, wenn du langfristig mehrere Eimer betreibst. Für den Einstieg greifst du am besten zu fertigem Bran aus dem Gartencenter oder Online-Shop. Achte darauf, dass es trocken und kühl gelagert wird – feuchtes Bran verliert seine Wirkung und kann schimmeln. Einmal geöffnet hält sich die Packung etwa sechs bis zwölf Monate, wenn du sie luftdicht verschließt.


Zwei-Eimer-Methode für Mini-Haushalte – so läuft der Wechsel

Zwei Mini-Bokashi-Eimer im Wechselbetrieb ordentlich im Schrank verstaut

Mit nur einem Eimer hast du immer wieder Pausen, weil der volle Eimer zwei Wochen fermentieren muss, bevor du ihn ausleeren kannst. Die Lösung ist ein zweiter Eimer, der parallel läuft. Während Eimer A fermentiert, füllst du Eimer B mit frischen Abfällen. Nach zwei Wochen ist A fertig, du leerst ihn und fängst an, ihn neu zu befüllen – in der Zeit ruht dann B. Dieser Rhythmus klingt kompliziert, wird aber schnell zur Routine. Du brauchst dafür nur zwei identische Eimer und markierst sie am besten mit einem wasserfesten Stift oder farbigen Aufklebern, damit du nicht durcheinanderkommst. Der Platzbedarf ist überschaubar: Zwei 7-Liter-Eimer passen nebeneinander unter die Spüle oder in ein Regalfach. Der Vorteil liegt auf der Hand – du musst nie wieder Abfall zwischenlagern oder in die Biotonne werfen, weil der Eimer gerade fermentiert. Und du kannst die Menge an Dünger, die du produzierst, verdoppeln, ohne mehr Arbeit zu haben. Für kleine Haushalte mit begrenztem Platz ist das die praktischste Variante.


Bokashi Saft verdünnen – die richtige Konzentration für Pflanzen

Kleiner Bokashi-Saftstrom über Trichter in volle Gießkanne, Mischverhältnis visuell erkennbar

Während der Fermentation tropft Sickersaft aus den Abfällen – eine gelblich-braune Flüssigkeit, die nach Essig oder Sauerkraut riecht. Dieser *Bokashi-Saft ist extrem nährstoffreich, aber auch sehr sauer mit einem pH-Wert von etwa 3 bis 4. Pur würde er Wurzeln verbrennen, deshalb musst du ihn immer verdünnen. Die gängige Empfehlung liegt bei 1 zu 100 bis 1 zu 200 – das heißt, auf 10 Liter Gießwasser gibst du maximal 100 Milliliter Saft, eher weniger. Für eine Standard-Gießkanne mit 10 Litern bedeutet das: 50 bis 100 Milliliter Saft, aufgefüllt mit Wasser. Bei empfindlichen Pflanzen wie Orchideen oder Jungpflanzen gehst du auf 1 zu 200 runter. Der Saft sollte frisch verwendet werden, denn er kippt schnell um und kann dann faulig riechen. Du kannst ihn auch unverdünnt in den Abfluss gießen – die Mikroorganismen reinigen die Rohre und verhindern Ablagerungen. Aber in der Gießkanne ist er Gold wert: Zimmerpflanzen danken es dir mit kräftigem Wachstum, und Balkonkästen bekommen einen echten Boost. Wichtig ist nur, dass du regelmäßig ablässt – spätestens alle zwei bis drei Tage, sonst staut sich die Flüssigkeit im Eimer, und die Fermentation läuft schief.


Bokashi stinkt was tun – Troubleshooting für Geruch und Gasbildung

Wenn dein Mini-*Bokashi unangenehm riecht, läuft etwas falsch. Richtig fermentierter *Bokashi riecht säuerlich, leicht nach Sauerkraut oder eingelegtem Gemüse – aber nicht faulig oder nach Verwesung. Ein fauliger Geruch bedeutet, dass zu viel Luft im Eimer ist und die Abfälle aerob verrotten statt anaerob zu fermentieren. Die häufigsten Ursachen sind: zu wenig verdichtet, Deckel nicht richtig verschlossen, zu feucht oder zu wenig EM-Bran. Die Lösung ist simpel – nach jeder neuen Schicht Abfall drückst du alles mit der Faust oder einem Stampfer fest zusammen, sodass keine Luftpolster bleiben. Dann legst du eine zusammengefaltete Plastiktüte oder einen mit Sand gefüllten Beutel als Gewicht oben drauf, bevor du den Deckel schließt. Das presst die Luft raus und sorgt für anaerobe Bedingungen. Wenn sich der Deckel trotzdem wölbt, hast du Gasbildung – das passiert manchmal bei sehr stärkehaltigen Resten wie Brot oder Nudeln. In dem Fall öffnest du den Eimer kurz, lässt das Gas ab, verdichtest noch mal nach und legst das Gewicht zurück. Öffne den Eimer generell so selten wie möglich – jedes Mal, wenn Luft reinkommt, störst du die Fermentation. Ideal ist es, nur alle zwei bis drei Tage neue Abfälle hinzuzufügen und den Saft abzulassen, statt täglich mehrfach zu öffnen.


Wie lange dauert die Fermentation bei Zimmertemperatur

*Bokashi braucht im Schnitt 14 Tage, bis er fertig fermentiert ist – vorausgesetzt, die Temperatur liegt konstant zwischen 18 und 22 Grad. Bei höheren Temperaturen im Sommer kann es auch schon nach 10 Tagen klappen, im Winter dauert es manchmal 16 bis 18 Tage. Wichtig ist, dass die Temperatur nicht unter 15 Grad fällt, sonst schlafen die Mikroorganismen ein und die Fermentation stoppt. Deshalb solltest du den Mini-*Bokashi in der Küche an einem schattigen, konstant temperierten Platz stellen – nicht neben der Heizung, nicht auf der sonnigen Fensterbank und nicht im kalten Keller. Nach den zwei Wochen Fermentation ist der *Bokashi noch nicht sofort pflanzentauglich. Die Masse ist immer noch sehr sauer und muss erst im Boden neutralisiert werden. Du gräbst sie entweder in ein Beet ein und wartest weitere zwei Wochen, bevor du dort pflanzt – oder du mischst sie unter vorhandene Topferde und lässt sie vier Wochen ruhen. Wenn du den *Bokashi direkt an Wurzeln gibst, kann er Pflanzen schädigen, also immer mit Abstand einarbeiten. Der Saft hingegen kann sofort verwendet werden, solange du ihn richtig verdünnst.


Bokashi in Topferde einmischen – Wartezeiten und Terra-Preta-Option

Fertiger *Bokashi sieht aus wie vorverdaute Küchenabfälle – noch nicht wie Erde, aber auch nicht mehr frisch. Du kannst ihn direkt in Beete eingraben, aber für Topfpflanzen ist es besser, ihn vorher mit Erde zu mischen. Das Mischverhältnis liegt bei etwa 1 Teil *Bokashi auf 5 bis 10 Teile Blumenerde. Du gibst den *Bokashi in einen Eimer, mischst ihn mit der Erde und lässt das Ganze zwei bis vier Wochen abgedeckt stehen. In dieser Zeit neutralisiert sich der pH-Wert, und die Mikroorganismen wandeln die organische Masse in Humus um. Danach kannst du die Mischung wie normale Erde verwenden. Wenn du Terra Preta machen willst – also eine besonders fruchtbare Schwarzerde nach amazonischem Vorbild –, gibst du zusätzlich Pflanzenkohle dazu. Die Kohle bindet Nährstoffe und Wasser, verbessert die Bodenstruktur und hält jahrzehntelang. Du brauchst etwa 10 bis 20 Prozent Pflanzenkohle im Verhältnis zur Gesamtmasse. Die Kohle mischst du mit dem *Bokashi und der Erde, lässt alles vier Wochen ruhen und hast dann eine Erde, die deutlich länger Nährstoffe speichert als normale Blumenerde. Das lohnt sich vor allem für Hochbeete, Balkonkästen oder langfristige Topfkulturen wie Chili oder Tomaten.


Bokashi im Winter lagern – Standort und Saft-Nutzung in der kalten Jahreszeit

Im Winter wird die Sache etwas kniffliger, weil viele Leute keinen Garten haben, in den sie den fertigen *Bokashi einarbeiten können. Die Lösung ist Zwischenlagerung: Du füllst den fermentierten *Bokashi in einen größeren, luftdichten Eimer oder Sack, presst die Luft raus und stellst ihn kühl – zum Beispiel auf den Balkon, in die Garage oder in den Keller. Bei Temperaturen unter 10 Grad stoppt die Fermentation, aber der *Bokashi bleibt stabil und kann bis zum Frühjahr warten. Wichtig ist nur, dass kein Wasser reinkommt und der Behälter dicht bleibt. Den Sickersaft kannst du auch im Winter nutzen – für Zimmerpflanzen ist er sogar im Dezember Gold wert, denn viele Pflanzen brauchen in der Heizperiode extra Nährstoffe. Wenn du keinen Platz für Zwischenlagerung hast, kannst du den *Bokashi auch in großen Blumentöpfen untermischen, solange die Töpfe frostfrei stehen. Oder du fragst Nachbarn mit Garten, ob sie den *Bokashi abnehmen – viele Hobbygärtner freuen sich über kostenlosen Bio-Dünger. Der Mini-*Bokashi in der Küche selbst läuft im Winter genauso weiter wie im Sommer, solange die Raumtemperatur nicht dauerhaft unter 15 Grad fällt. Falls doch, stellst du ihn einfach näher an die Heizung – aber nicht direkt daneben, sonst wird es zu warm.


Typische Fehler vermeiden – Checkliste für den Mini-Bokashi-Alltag

Es gibt ein paar klassische Stolpersteine, die Anfängern das Leben schwer machen. Fehler Nummer eins ist zu seltenes Verdichten – wenn du die Abfälle nur locker reinkippst, bleibt Luft im Eimer, und statt Fermentation bekommst du Fäulnis. Fehler zwei ist zu große Stücke – ganze Kartoffelschalen oder halbe Äpfel brauchen ewig und können schimmeln, bevor sie fermentiert sind. Fehler drei ist zu viel Flüssigkeit im Eimer – wenn du nasse Salatblätter oder Wassermelone reinwirfst, ohne sie vorher abtropfen zu lassen, schwimmt der *Bokashi regelrecht und fault. Fehler vier ist zu häufiges Öffnen – jedes Mal, wenn du den Deckel aufmachst, kommt Luft rein und stört die anaeroben Mikroben. Besser ist es, Abfälle über den Tag zu sammeln und einmal abends in den Eimer zu geben. Fehler fünf ist vergessener Sickersaft – wenn der Saft im unteren Eimer steht, fault er und macht den ganzen Eimer unbrauchbar. Also alle zwei bis drei Tage ablassen, auch wenn es nur wenig ist. Und letzter Fehler: zu wenig EM-Bran. Wenn du sparst und nur eine Prise pro Schicht nimmst, reicht das nicht für eine stabile Fermentation. Lieber eine Handvoll zu viel als zu wenig. Mit dieser Checkliste vermeidest du die gröbsten Schnitzer und hast nach zwei Wochen ein sauberes, funktionierendes Ergebnis.


FAQ

Einsatz eines Mini-Bokashi-Eimers mit feinen Bodenlöchern für den Saftabfluss

Kann ich normalen Kompost-Beschleuniger statt EM-Bran verwenden?

Nein, Kompost-Beschleuniger sind für aerobe Kompostierung gemacht und enthalten andere Mikroben. *Bokashi braucht anaerobe Milchsäurebakterien, die nur in EM-Bran oder EM-Lösung enthalten sind. Ohne die richtigen Mikroben fault der Inhalt statt zu fermentieren.

Wie oft muss ich den Bokashi-Saft ablassen?

Am besten alle zwei bis drei Tage, spätestens wenn sich im unteren Eimer mehr als ein paar Zentimeter Flüssigkeit gesammelt haben. Wenn der Saft zu lange steht, kippt er um und riecht faulig.

Darf ich Zitrusschalen in den Mini-Bokashi geben?

Ja, aber nur in kleinen Mengen und fein zerkleinert. Die ätherischen Öle können die Fermentation hemmen, deshalb sollten Zitronen- oder Orangenschalen nicht mehr als 5 Prozent der Gesamtmasse ausmachen.

Kann ich den Bokashi direkt in Blumenkübel einarbeiten?

Nur mit Vorsicht – der *Bokashi muss mit Erde gemischt werden und zwei bis vier Wochen ruhen, bevor du dort pflanzt. Direkter Kontakt mit Wurzeln kann die Pflanzen schädigen, weil der pH-Wert noch zu sauer ist.

Was mache ich, wenn der Bokashi schimmelt?

Oberflächlicher weißer Flaum ist normal und gehört zur Fermentation – das sind nützliche Hefen. Grüner oder schwarzer Schimmel bedeutet, dass zu viel Luft im Eimer war. In dem Fall musst du die schimmelige Schicht entfernen, den Rest besser verdichten und mehr EM-Bran zugeben.

Wie lange hält sich fertiger Bokashi?

Luftdicht verschlossen hält sich fermentierter *Bokashi mehrere Monate, solange keine Luft rankommt. Im Boden oder in Erde eingemischt sollte er aber innerhalb von vier Wochen verwendet werden, damit die Nährstoffe nicht entweichen.

Kann ich Kaffeesatz pur in den Bokashi geben?

Ja, Kaffeesatz ist ideal für *Bokashi – er liefert Stickstoff und ist schon relativ fein. Allerdings sollte er nicht mehr als 30 Prozent der Gesamtmasse ausmachen, sonst wird der *Bokashi zu trocken und klumpig.

Brauche ich wirklich zwei Eimer oder reicht einer?

Mit einem Eimer kommst du auch zurecht, aber dann hast du immer wieder Pausen, in denen du keine Abfälle sammeln kannst, weil der Eimer fermentiert. Zwei Eimer im Wechsel sind komfortabler und sorgen für kontinuierlichen Betrieb.

Was mache ich mit dem Bokashi, wenn ich keinen Garten habe?

Du kannst ihn in Blumentöpfen oder Balkonkästen untermischen, an Nachbarn mit Garten verschenken oder in größeren Säcken luftdicht zwischenlagern, bis du ihn brauchst. Der Saft lässt sich das ganze Jahr über für Zimmerpflanzen nutzen.

Wie viel kostet ein Mini-Bokashi-Setup zum Selberbauen?

Zwei stapelbare Eimer kosten zusammen 5 bis 10 Euro, EM-Bran etwa 8 bis 12 Euro pro Packung (reicht für mehrere Monate). Insgesamt kommst du mit 15 bis 25 Euro für den Einstieg hin – deutlich günstiger als fertige *Bokashi-Systeme mit Hahn.


Fazit

Ein Mini-*Bokashi ist die praktischste Lösung für alle, die Küchenabfälle sinnvoll nutzen wollen, aber weder Garten noch viel Platz haben. Mit 5 bis 8 Litern Fassungsvermögen passt er in jede Küche, liefert nach zwei Wochen fertigen Dünger und produziert nebenbei wertvollen Flüssigdünger für Zimmerpflanzen. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind gutes Verdichten, regelmäßiges Ablassen des Safts und die richtige Dosierung von EM-Bran. Wer zwei Eimer im Wechsel nutzt, hat ein kontinuierliches System ohne Wartezeiten. Typische Probleme wie Geruch oder Gasbildung lassen sich mit einfachen Handgriffen vermeiden – ein Gewicht auf die Abfälle legen, den Eimer nicht zu oft öffnen und die Stücke klein schneiden. Der *Bokashi-Saft wird 1 zu 100 bis 1 zu 200 verdünnt zur Gießkanne-Geheimwaffe, der fertige *Bokashi lässt sich in Topferde einmischen oder im Beet einarbeiten. Selbst im Winter kannst du weitermachen – den Saft für Zimmerpflanzen nutzen, den fertigen *Bokashi zwischenlagern und im Frühjahr verwenden. Wenn du jetzt startest, hast du in zwei Wochen deinen ersten selbst gemachten Dünger und sparst dir den Weg zur Biotonne. Probier es aus – der Mini-Bokashi ist einfacher, als du denkst.

Bildquellen

  • Mini-Bokashi in der Küche: Erde und Ernte
  • Zwei-Eimer-Wechsel für kleine Haushalte: Erde und Ernte
  • Bokashi-Saft mischen: Erde und Ernte
  • DIY-Einsatz mit Abtropflöchern: Erde und Ernte
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