Leere Beete nach der Ernte sind mehr als nur ungenutzte Fläche – sie sind eine Einladung für Unkraut, Bodenerosion und den Verlust wertvoller Nährstoffe. Wer langfristig fruchtbare Erde möchte, setzt auf Gründüngung im Herbst. Diese einfache, aber effektive Methode schützt deinen Boden, verbessert seine Struktur und sorgt dafür, dass du im Frühjahr mit frischer Energie durchstarten kannst. In diesem Artikel zeige ich dir die besten Pflanzen für die Gründüngung im Herbst, wann du sie säen solltest und wie du typische Fehler bei der Fruchtfolge vermeidest.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Gründüngung im Herbst – und warum ist sie so wichtig?

Gründüngung im Herbst bedeutet, dass du spezielle Pflanzen nach der Hauptsaison auf freien Beeten aussäst. Diese Pflanzen werden nicht geerntet, sondern später in den Boden eingearbeitet. Der Effekt: Der Boden bleibt lebendig, geschützt und wird ganz nebenbei mit Nährstoffen angereichert.
Die wichtigsten Vorteile der Gründüngung im Herbst:
- Schutz vor Bodenerosion durch lückenlose Bodenbedeckung
- Verbesserung der Bodenstruktur durch tief wurzelnde Pflanzen
- Förderung des Bodenlebens dank organischer Masse
- Bindung von Stickstoff und anderen Nährstoffen
- Unterdrückung von Unkraut durch schnelle Bedeckung
- Vermeidung von Nährstoffauswaschung über den Winter
Besonders zwischen Juli und Oktober kannst du freie Flächen perfekt für die Aussaat nutzen.
Gründüngung im Herbst: Diese Pflanzen eignen sich besonders gut
Im Spätsommer und Frühherbst gibt es vier besonders bewährte Pflanzen, die du für deine Gründüngung im Herbst verwenden kannst:
1. Phacelia – ideal für alle Böden im Herbst
- Schnellwüchsig und bienenfreundlich
- Nicht verwandt mit gängigen Gemüsesorten – ideal für jede Fruchtfolge
- Saatzeit: Juli bis September
- Saatmenge: 1,5–2 g/m²
- Frostempfindlich – stirbt bei Frost ab und kann im Frühjahr leicht eingearbeitet werden
2. Gelbsenf – Gründüngung mit schneller Wirkung
- Sehr schnelles Wachstum
- Guter Stickstoffsammler
- Saatzeit: August bis Anfang September
- Saatmenge: 2–3 g/m²
- Kreuzblütler – nicht säen, wenn vorher oder nachher Kohlgewächse im Beet sind
3. Buchweizen – Wärmebedürftige Gründüngung im Spätsommer
- Schnelle Bodenbedeckung
- Unterdrückt effektiv Unkraut
- Saatzeit: Juli bis August
- Saatmenge: 2–3 g/m²
- Frostempfindlich – rechtzeitig säen!
4. Winterroggen – Die frostharte Gründüngung für den Herbst

- Sehr robust, übersteht den Winter problemlos
- Bildet viel Biomasse – ideale Bodenverbesserung
- Saatzeit: bis Ende September (in milden Regionen auch Anfang Oktober)
- Saatmenge: 2,5–3 g/m²
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So säst du Gründüngung im Herbst richtig
1. Beet vorbereiten
Entferne Pflanzenreste und lockere die obere Erdschicht. Der Boden sollte feucht, aber nicht nass sein.
2. Samen breitwürfig ausbringen

Streue das Saatgut gleichmäßig per Hand auf die vorbereitete Fläche. Bei Mischungen solltest du die Samen vorher gut durchmischen.
3. Einharken & angießen
Arbeite die Samen mit einem Rechen leicht ein (ca. 0,5–2 cm tief) und gieße die Fläche großzügig an.
Fruchtfolge beachten – Fehler bei der Gründüngung im Herbst vermeiden
Ein häufiger Fehler bei der Gründüngung im Herbst ist die Missachtung der Fruchtfolge. Viele Gründüngungspflanzen gehören zur gleichen Pflanzenfamilie wie dein Gemüse. Das kann Krankheiten oder Schädlingsbefall begünstigen.
Problemfall Kreuzblütler:
Gelbsenf gehört zur Familie der Kreuzblütler – genau wie Kohl, Brokkoli, Wirsing oder Radieschen. Wenn du in deinem Beet also kürzlich Kreuzblütler hattest oder dort im nächsten Jahr welche einplanst, solltest du keinen Senf säen.
Sicherer Tipp:
Wähle stattdessen Phacelia oder Winterroggen – sie sind in keiner problematischen Verwandtschaft und passen fast überall rein.
Monatsübersicht: Wann welche Gründüngung im Herbst aussäen?
Diese Tabelle hilft dir bei der schnellen Planung:
| Monat | Geeignete Gründüngungspflanzen |
|---|---|
| Juli | Phacelia, Buchweizen, Gelbsenf |
| August | Phacelia, Buchweizen, Gelbsenf |
| September | Phacelia, Winterroggen |
| Oktober | Nur Winterroggen (in milden Regionen möglich) |
FAQ – Fragen zur Gründüngung im Herbst
Wann wird die Gründüngung eingearbeitet?
- Frostempfindliche Pflanzen wie Phacelia, Buchweizen oder Senf frieren über den Winter ab. Im Frühjahr kannst du sie einfach oberflächlich einarbeiten.
- Frostharte Pflanzen wie Winterroggen werden im Frühjahr abgeschnitten (Sense, Sichel oder Motorsense) und dann untergegraben.
Kann ich verschiedene Arten mischen?
Ja, Mischungen bieten viele Vorteile: bessere Bodenabdeckung, verschiedene Wurzeltiefen und höhere Nährstoffbindung. Beliebt sind z. B. Phacelia + Buchweizen oder Senf + Ölrettich.
Muss ich zusätzlichen Dünger verwenden?
Nein. Gründüngung liefert organische Masse, die den Boden nährt und verbessert – ganz ohne zusätzliche Dünger.
Mein persönlicher Tipp zur Gründüngung im Herbst
Wenn du dir unsicher bist, was vorher im Beet stand oder was folgen wird: Setze auf Phacelia. Sie ist pflegeleicht, flexibel einsetzbar und noch dazu eine hervorragende Bienenweide. Eine echte Allzwecklösung!
Du bist gefragt!
Welche Erfahrungen hast du mit Gründüngung im Herbst gemacht? Welche Pflanzen funktionieren in deinem Garten besonders gut? Teile deine Tipps, Empfehlungen oder auch Misserfolge gerne in den Kommentaren – so lernen wir alle voneinander.
Bildquellen
- leres gemüsebeet: Erde und Ernte
- gründüngung: Erde und Ernte
- gründüngung wird gestreut: Erde und Ernte
- gründüngung mit pflanzen: Erde und Ernte
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